Das Ende einer Ära. Über einen langen Zeitraum hinweg war Sergio Ramos fester Bestandteil der spanischen Nationalmannschaft. Der Innenverteidiger konnte zahlreiche Titel einfahren und trug insgesamt 180 Mal das Trikot von La Roja, womit er Iker Casillas als Rekordspieler ablöste. Nun soll Schluss sein.
Heftige Reaktionen auf Ramos-Rücktritt
In den sozialen Netzwerken hat der 36 Jährige seinen Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft bekannt gegeben: „Die Zeit ist gekommen, die Zeit des Abschieds von der Nationalmannschaft, unserer geliebten und aufregenden Roja.“, schrieb Ramos auf Instagram.
Seine Abschiedsworte fallen jedoch nicht durchweg positiv aus, vielmehr hätte Ramos seinen Abschied selbst bestimmen wollen, wie er in seinem Statement durchblicken lässt: „Mit großem Bedauern ist dies das Ende einer Reise, von der ich gehofft hatte, dass sie länger dauern und mit einem besseren Geschmack im Mund enden würde, auf Augenhöhe mit all den Erfolgen, die wir mit unserer Nationalmannschaft erreicht haben.“
Luis de la Fuente, der neue Trainer der spanischen Nationalmannschaft, habe Ramos bei einem Telefonat informiert, dass der Innenverteidiger nicht weiter zum Plan gehöre, ganz unabhängig von seinen kommenden Leistungen, erklärt der PSG-Star weiter.
Der Ex-Madrilene bezieht ebenfalls Stellung auf die im Netz kursierenden Gerüchte, dass sein fortgeschrittenes Alter der vermeintliche Grund für das Aus in der Nationalmannschaft sein soll und schimpft über fehlende Anerkennung: „Jung oder weniger jung zu sein, ist weder eine Tugend noch ein Makel, es ist nur ein vorübergehendes Merkmal, das nicht unbedingt mit Leistung oder Fähigkeit zusammenhängt.“
Ramos-Vertrauten äußern sich
Zuspruch erhielt Ramos von seinem engsten Umfeld.
Sein Bruder René Ramos übte in den sozialen Medien harsche Kritik an der Entscheidung des spanischen Nationaltrainers, die „niemand mit diesem Hunger, Verlangen und Leistung verdient hat.“ Sergio Ramos sei der Größte, wenn es darum gehe, Dinge zu sagen, seine Meinung auszudrücken und seine Gefühle zu teilen.
Auch Sergio Ramos‘ Ehefrau Pilar Rubio ergriff Partei für ihren Mann, bezeichnete ihn als „einen der besten spanischen Fußballspieler, die je hervorgebracht wurden, und ein Beispiel für Professionalität, Leidenschaft und Hingabe.“
Ein „solches Ende ist nicht das, was du verdient hast“, twitterte die Moderatorin.
Mit Marcelo äußerte sich ein ehemaliger Real-Mitstreiter zum Ramos-Aus in der spanischen Auswahl: „Du hättest einen weiteren Platz in deiner Nationalmannschaft verdient, aber wir alle wissen, wie großartig du bist.“
Für den Brasilianer, der mittlerweile für Olympiakos Piräus die Schuhe schnürt, sei das Ramos-Ende für La Furia Roja ein herber Verlust. „Ich bin sicher, du hättest deinem Land noch mehr geben können.“
Ramos: Bewunderung und Neid für Messi und Co.
Mit Bewunderung und Neid schaue der Spanier auf die sich im hohen Fußballalter befindenden Modric, Messi und Pepe: „Das Wesen, die Tradition, die Werte, die Leistungsgesellschaft und die Gerechtigkeit im Fußball. Leider wird das für mich nicht der Fall sein, denn Fußball ist nicht immer gerecht und Fußball ist nie nur Fußball“, schildert der Weltmeister von 2010.
Trotz der Enttäuschung über sein Aus in der spanischen Nationalmannschaft werde Ramos weiterhin als treuer Zuschauer die Spiele von La Roja mitverfolgen: „Ich werde mein Land weiterhin von zu Hause aus anfeuern, mit dem Gefühl eines privilegierten Menschen, der es 180 Mal mit Stolz vertreten durfte. Mein herzlicher Dank gilt allen, die immer an mich geglaubt haben!“
2005 feierte Ramos sein Debüt für die spanische Nationalmannschaft. Im März 2021 hatte der Spanier in der WM-Qualifikation sein letztes Spiel absolviert.