Nach seinen Solidaritätsbekundungen mit der Protestbewegung im Iran wird der ehemalige Fußballprofi Ali Daei weiter vom iranischen Regime schikaniert. Jüngster Tiefpunkt: Daeis Familie wurde an der Ausreise aus dem Iran gehindert.
Schock für Familie von Ex-Bayern-Star
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA sei die Familie von Daei per Flugzeug auf dem Weg nach Dubai gewesen, als die Maschine auf der iranischen Insel Kish zur Landung gezwungen wurde.
Die Familie des Ex-Bayern-Spielers wurde aus der Maschine geholt und an der Ausreise gehindert.
Daei: „Ich weiß nicht, was der Grund ist“
Unter Berufung auf Justizkreise erklärte IRNA weiter, Daeis Ehefrau habe sich verpflichtet, die zuständigen Behörden über ihre Entscheidung zu informieren, bevor sie das Land verlasse, nachdem sie „mit den Gruppen gegen die islamische Revolution und den Aufständischen in Verbindung stand und zu Streiks aufgerufen hatte“.
„Meine Tochter und meine Frau wurden aus dem Flugzeug geholt, aber sie wurden nicht verhaftet“, wurde Daei selbst von IRNA zitiert: „Wären sie mit einem Ausreiseverbot belegt worden, hätte das System der Passpolizei dies anzeigen müssen: Niemand hat mir eine Antwort darauf gegeben. Ich weiß wirklich nicht, was der Grund ist.“
Der schockierende Vorfall reiht sich nahtlos in die Repressionen ein, die Daei erfährt, seit er seine Unterstützung für die Proteste gegen das iranische Regime signalisiert hat.
Der ehemalige Profi des FC Bayern hatte unter anderem die Reise zur WM in Katar verweigert, weil er seinen Landsleuten beistehen wollte. Auch in den sozialen Netzwerken hatte er seine Unterstützung zum Ausdruck gebracht.
Regime reagiert mit Härte auf Proteste
Als Reaktion darauf wurden bereits Daeis Juweliergeschäft und Restaurant von der iranischen Justiz versiegelt. Dem 53-Jährigen wurde außerdem zeitweise sein Pass abgenommen.
Wie der ehemalige Bundesliga-Profi Askan Dejagah darf auch Daei den Iran seither nicht mehr verlassen. (NEWS: Ausreiseverbot für iranischen Ex-Nationalspieler Dejagah)
Nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini, die zuvor von der Sittenpolizei festgenommen worden war, war es landesweit zu einer großen Protestwelle gegen das iranische Regime gekommen.
Die Regierung geht seitdem mit Waffengewalt gegen die Protestierenden vor. Nach Einschätzungen von Menschenrechtlern sollen bereits mehr als 500 Menschen getötet worden sein.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)