Der frühere Meister-Trainer Christoph Daum hat eine Krebs-Erkrankung öffentlich gemacht.
Viel Zuspruch für erkrankten Daum
„Leider musste ich mich in den letzten Monaten aus der Öffentlichkeit zurückziehen, da ich im Rahmen einer routinemäßigen Untersuchung eine Krebsdiagnose erhalten habe“, schrieb der 68-Jährige auf Instagram.
Daum hat Krebs: „Behandlung schlägt gut an“
Seitdem befinde er sich „bei Prof. Dr. Jürgen Wolf und dem Team des CIO Köln in den besten Händen und bin froh, dass die Behandlung bei mir sehr gut anschlägt!“
Er sein „ein Kämpfer und werde auch diese Herausforderung optimistisch und mit all meiner Kraft angehen. Deshalb bitte ich zu respektieren, dass ich jetzt Privatsphäre brauche, um so schnell wie möglich wieder gesund zu werden“, schreibt Daum, der nur allen raten könne: „Geht rechtzeitig zur Krebsvorsorge!“
Daum erhielt zahlreiche aufmunternde Kommentare. Unter anderem von 1990er-Weltmeister Thomas Häßler, den er beim 1. FC Köln zum Nationalspieler gemacht hatte: „Gute Besserung, Coach! Du schaffst es.“ Auch Weltmeister-Kollege Guido Buchwald - 1992 Säule von Daums Meisterteam beim VfB Stuttgart - schloss sich an: Gute Wünsche hinterließen auch seine früheren Klubs Köln, Stuttgart und Leverkusen und RTL-Moderatorin Katja Burkard: „Du bist ein Kämpfer! Ich drücke dir alle Daumen.“
Daum ist nicht das erste Mal ernsthaft erkrankt, 2011 war bei ihm Hautkrebs diagnostiziert worden, er überwand ihn mithilfe mehrerer Operationen.
Christoph Daum: Meister-Trainer und ewig streitbare Figur
Daum ist eine der prägendsten und streitbarsten Figuren des deutschen Fußballs. Der in Zwickau geborene und nach dem frühen Tod seines Vaters von der DDR inden Westen übergesiedelte Daum wurde 1992 mit dem VfB Stuttgart Meister, 1995 außerdem mit Besiktas Istanbul in der Türkei. In der Saison 1988/89 kämpfte er mit dem 1. FC Köln um die Meisterschaft - und unterlag dem FC Bayern.
Damals entbrannte ein Streit zwischen ihm und dem damaligen Bayern-Manager Uli Hoeneß - ein Streit, der sich bis 2000 zog, als Daum Kokain-Konsum nachgewiesen wurde und damit das ihm in Aussicht gestellte Amt des Bundestrainers nicht wahrnehmen konnte.
Hoeneß war damals derjenige, der Daum und den DFB nach ersten Berichten über den Verdacht öffentlich so unter Druck setzte, dass sich Daum zu der berühmten Haarprobe veranlasst sah, die ihn dann entgegen der eigenen Erwartung überführte. (Christoph Daum im SPORT1-Interview über die Hintergründe des Konflikts mit Uli Hoeneß und die Versöhnung)
Daum, vor der Affäre Coach bei Bayer Leverkusen, kehrte in den Fußball zurück, errang noch Meistertitel in Österreich (Austria Wien 2003) und der Türkei (Fenerbahce Istanbul 2004 und 2005). Der für teils ungewöhnliche Motivations-Methoden bekannte Daum kehrte auch noch einmal in die Bundesliga zurück, führte die alte Liebe Köln 2008 in die Bundesliga, 2011 trainierte er kurz auch Eintracht Frankfurt. Zuletzt war er zwischen 2016 und 2017 Nationaltrainer Rumäniens.