Für viele junge Fußballer ist es ein Traum, einmal für Real Madrid zu spielen. Für Royston Drenthe ging dieser in Erfüllung. Schon früh in seiner Karriere wechselte das Talent zum Top-Klub in die spanische Hauptstadt.
Ex-Real-Talent: „Dachte, ich sei Gott“
Und auch über ein Jahrzehnt später lief er noch im Trikot von Real auf - allerdings für Real Murcia in Liga drei. Mittlerweile ist der 35-Jährige sogar in der sechsten Spielklasse bei Racing Mérida angekommen.
In der Gazzetta dello Sport sprach der Niederländer nun über die Gründe für den rasanten Absturz.
Drenthe gesteht Fehler ein
Im Interview mit der italienischen Tageszeitung ließ Drenthe sein Leben Revue passieren und räumte ein, in seiner Zeit bei den Galaktischen einige Fehler gemacht zu haben. Auf das Engagement bei einem solch großen Verein sei er nicht vorbereitet gewesen.
„Es gibt ein Leben eines Fußballers und ein persönliches, man kann sie bis zu einem gewissen Grad vermischen. Das Schwierigste für mich war zu verstehen, dass ich mein Leben sofort ändern musste. Jetzt merke ich, dass ich nicht richtig da war, ich habe Fehler gemacht, das Leben ist kurz und man muss professionell sein“, gab der heute 35-Jährige zu und ergänzte, dass es schwer sei, in jungen Jahren richtig zu handeln.
„Es war 2007 und ich war 20 Jahre alt, ich war auf dem Höhepunkt meiner Karriere. Es war ein Gefühl des Wahnsinns, das schwer zu erklären ist, es war ein Traum, eine Umkleidekabine von Galaktischen zu betreten“, meinte Drenthe: „Das sind Erinnerungen, die ich nie vergessen werde und die immer in meinem Herzen bleiben werden.“
„Ich dachte, ich sei Gott“
Die Exzesse neben sowie seine mangelnde Einstellung auf dem Platz verpassten seiner Laufbahn einen deutlichen Dämpfer. „Ich dachte, ich sei Gott, aber ich mochte auch die Party, und um an der Spitze zu bleiben, kann man die beiden Dinge nicht in Einklang bringen“, gestand der Mittelfeldspieler, der schon 2017 in der Marca hatte durchblicken lassen, dass letztlich die Anstellung von José Mourinho für sein Ende bei den Königlichen verantwortlich gewesen sei.
Insgesamt stand Drenthe für fast fünf Jahre beim spanischen Rekordmeister unter Vertrag, ehe er auf eine unnachahmliche Welttournee ging, die ihn nun zu Racing Mérida gebracht hat. „Ich könnte aufhören, aber ich liebe den Fußball und möchte weiterhin Spaß haben. Ich habe immer noch das Niveau, um weiterzumachen, und sie (die Eigentürmer der Racing City Group, Anm. d. Red.) haben mich überzeugt, noch ein Jahr zu spielen.“