So private Einblicke in sein Leben hat Hansi Flick wohl noch nie gegeben.
Flick enthüllt Schicksalsschläge
Der Bundestrainer hat Medientermine in der Vergangenheit nicht immer geliebt und dabei insbesondere wenig über sein Privatleben abseits der Fußballstadien verraten.
Doch nun hat er gemeinsam mit Autor Jonathan Sierck ein Buch geschrieben. Es trägt den Titel: „Im Moment - Über Erfolg, die Schönheit des Spiels und was im Leben wirklich zählt“ und erscheint am 20. September.
Flick berichtet von Drama-Sommer 2010
Auf den 224 Seiten gibt Flick einen emotionalen Einblick in seinen Werdegang. Die Bild veröffentlichte bereits Teile des Werkes, in denen der Bundestrainer von mehreren Dramen aus dem Sommer 2010 berichtet.
Denn nur wenige Wochen nach dem bitteren 0:1 im WM-Halbfinale gegen Spanien, bei dem Flick als Co-Trainer von Joachim Löw dabei war, gab es den großen Schock: Bei seiner Frau Silke diagnostizierten die Ärzte Brustkrebs.
„Ich hatte Angst, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte. Für sie und die Kinder da zu sein, stand noch mehr als sonst im Vordergrund“, schreibt Flick. Er bekam vom DFB mehr Freiheiten, um sich etwas zurückzuziehen.
Hansi Flick: Frau Silke hatte Brustkrebs
Dabei ging es auch Flick selbst schlecht: „Ich lag abends deutlich häufiger mit Tränen in den Augen im Bett, als es bei ihr der Fall war.“
Seine Frau überstand die Krankheit, doch trotzdem sieht der Coach die Welt nun anders: „Den Tod und die eigene Vergänglichkeit gespiegelt zu bekommen, verändert etwas in einem.“
Besonders bitter: Nur drei Wochen vor der Krebsdiagnose seiner Frau hatte Flick bereits den Tod einer engen Begleiterin verkraften müssen.
Denn mit Ann-Kathrin starb kurz zuvor die Frau von Flicks bestem Freund Bobby Dekeyser. Gemeinsam waren die beiden Kumpel mit ihren Frauen noch wenige Wochen zuvor auf Ibiza im Urlaub gewesen.
Flick trauerte um Frau seines besten Freundes
Nachdem Dekeyser beim Yoga ins Koma fiel, verstarb sie wenig später. Als ihr Mann Flick die Nachricht mitteilen wollte, nahm Flick den Hörer jedoch nicht ab.
„Jogi und ich besuchten an jenem Abend das Champions-League-Spiel FC Basel gegen Bayern München in der Schweiz und ich hatte mein Mobiltelefon absichtlich im Auto gelassen“, heißt es in dem Buch.
Erst spät in der Nacht rief Flick zurück.
„Bobby und ich weinten zusammen am Telefon. Ich konnte nicht begreifen, was eigentlich geschehen war. Ann-Kathrin und Bobby waren ein Teil der Familie für uns und jetzt sollten wir nie wieder zu viert zusammen sein? Es fühlte sich surreal an“, schreibt der Bundestrainer.