Das hat es in der Geschichte des FC Bayern auch noch nicht so oft gegeben!
Der Real-Star, der nie zu Bayern wollte
Fabio Coentrao galt lange Zeit als einer der besten Linksverteidiger der Welt. Der Portugiese wurde deshalb auch vom FC Bayern umworben, erteilte den Münchnern allerdings eine Absage wie wohl kein Spieler zuvor.
Der FC Bayern war im Frühjahr 2011 drauf und dran, den damaligen Benfica-Star zu verpflichten. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Der Außenverteidiger beeindruckte die Verantwortlichen der Münchner mit seinem Talent, weshalb sie bereits vor der Weltmeisterschaft 2010 in Portugal angefragt hatten. Da Benfica allerdings 30 Millionen Euro für den Portugiesen aufrief, nahmen die Bayern wieder Abstand von einer Verpflichtung.
Der Kontakt zwischen den beiden Traditionsvereinen brach allerdings nie wirklich ab, in der Winterpause der Saison 2010/11 ging Benfica auf den FC Bayern zu und eröffnete neue Gespräche rund um einen Transfer. Beide Parteien wurden sich schließlich einig, Coentrao sollte für 20 Millionen Euro an die Isar wechseln.
Parallel verhandelte Benfica allerdings auch mit Real Madrid, woraufhin Benfica nun wieder 30 Millionen Euro verlangte. Der damalige Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger brach die Verhandlungen erneut ab und der Wechsel platzte.
Coentrao tritt gegen Bayern nach - und wechselt nach Madrid
Als wenn der Ärger über die Verhandlungen mit Benfica noch nicht gereicht hätte, teilte der portugiesische Linksverteidiger selbst noch einmal gegen die Bayern aus.
Er machte Anfang April 2011 kein Geheimnis daraus, was er vom FC Bayern hielt: „Ich will nicht kontaktiert werden, will nicht angerufen werden. Ich gehe eh nicht ans Telefon. Ich bin genervt davon, ständig zu wiederholen, dass ich bleiben möchte“, sagte der damals 23-Jährige der portugiesischen Sportzeitung A Bola.
„Ich konzentriere mich auf Benfica, ich bin Spieler bei Benfica, dort habe ich einen Vertrag bis 2016. Ich liebe Benfica und bin glücklich hier. Ich kann nicht gehen, es wäre unfair gegenüber Benfica, wo man mir sehr geholfen hat. Ich muss dankbar sein.“
Wie es um Coentraos Liebe zu Benfica wirklich stand, konnte man einige Wochen später erkennen. Der Linksverteidiger wechselte für 30 Millionen Euro zu Real Madrid und ließ die „Adler“ zurück.
Parallel zog der FC Bayern stattdessen David Alaba ins Profiteam und gab ihm die Chance auf der linken Außenbahn – der Rest ist Geschichte.
Coentrao stand von 2011 bis 2018 bei Real Madrid unter Vertrag und gewann in diesen Jahren an der Seite seines portugiesischen Teamkollegen Cristiano Ronaldo je zweimal die spanische Meisterschaft und die Champions League.
Dennoch konnte der heute 34-Jährige nie das abrufen, was sich die Königlichen von ihm erhofften. An Stamm-Linksverteidiger Marcelo gab es kein Vorbeikommen, weshalb er auch per Leihe sowohl für die AS Monaco als auch für Benfica-Rivale Sporting Lissabon auflief.
2018 verkündete er dann seinen Abschied von den Königlichen und schloss sich seinem Heimatverein Rio Ave FC an, wo er bis zu seinem Karriereende im Juni 2021 aktiv war.
Die wohl unnötigste Sperre der Fußballgeschichte
Aufgrund einer Roten Karte, die Coentrao beim 3:3-Remis gegen Boavista im April 2021 wegen „Verletzungen und Reputationsvergehen“ in einer Rudelbildung kassierte, wurde der Portugiese nun für ein Spiel gesperrt.
Das dürfte wohl die unnötigste Sperre der Fußballgeschichte sein, hat Coentrao doch bereits vor einem Jahr seine Karriere beendet.
Der 34-Jährige muss zudem noch 850 Euro an den portugiesischen Fußballverband zahlen. Erst jetzt, mehr als ein Jahr später, war der portugiesische Verband dazu gekommen, eine Strafe zu verhängen.
Fragwürdig, warum der Verband das Verfahren nicht einfach eingestellt hat. Denn der 34-Jährige plant wohl eher kein Comeback.
Neue Karriere als Hochsee-Fischer
Dem einstigen Bayern-Flirt dürfte die Sperre egal sein, mit dem Fußball hat er seit seinem Karriereende abgeschlossen.
Nun verfolgt er andere Interessen, die ihn schon sein Leben lang begleiten. Coentrao ist jetzt Hochsee-Fischer, besitzt mit der Victoria Coentrao ein eigenes Fischer-Boot.
„Ich wusste, dass der Fußball eines Tages enden würde und ich eine neue Richtung einschlagen sollte. Und mein Glück ist dieses Boot. Menschen, die das Meer lieben und das Meer erleben wollen, müssen ihrem Traum folgen“, erzählte der zweimalige Champions-League-Sieger einmal dem YouTube-Kanal Empower Brands.
Und weiter: „Das Leben im Meer ist keine Schande, wie viele Leute denken. Es ist ein Job wie jeder andere. Nicht nur das, das Meer ist wunderschön und wir brauchen es.“