Die Fußballwelt stand am 12. Juni 2021 für eine kurze Zeit still.
Als die Fußballwelt den Atem anhielt
In der 43. Minute im EM-Vorrunden-Spiel Dänemark gegen Finnland erlitt der Däne Christian Eriksen einen Herzstillstand, brach zusammen und musste auf dem Spielfeld reanimiert werden.
Die Fans im Kopenhagener Stadion Telia Parken sowie alle Zuschauer an den TV-Bildschirmen schauten bangend zu und hofften, dass der damals 29-Jährige nicht verstirbt.
Die Bilder, wie sich die dänische Mannschaft angeführt von Kapitän Simon Kjaer um den auf dem Bogen liegenden Eriksen versammelte und sich schützend vor ihn stellte, gingen um die Welt. Der Schock stand den teils weinenden Spielern ins Gesicht geschrieben.
Eriksen wird Defibrillator implementiert
Eriksen wurde nach der Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht und bereits kurze Zeit später hieß es, dass er stabil sei.
In einem Interview beim dänischen TV-Sender DR1 berichtete der Mittelfeldspieler Anfang Januar, dass er fünf Minuten lang tot gewesen sei. „Es war außergewöhnlich. Für mich war es eine große Unterstützung, all die Anteilnahme zu erhalten. Ich habe allen gedankt und möchte allen danken“, betonte Eriksen.
Nach vielen ärztlichen Untersuchungen wurde dem heute 30-Jährigen ein Defibrillator eingesetzt. Der dänische Verband teilte mit: „Dieses Gerät ist nach einer Herz-Attacke wegen Rhythmusstörungen notwendig.“
Zwei Gänsehaut-Comebacks
Aufgrund des Defibrillators durfte Eriksen laut des Regelwerks des italienischen Verbandes nicht in Italien spielen. Daraufhin wurde sein Vertrag bei seinem damaligen Arbeitgeber Inter Mailand im Dezember aufgelöst.
An ein Karriereende hat der Mittelspieler nicht gedacht und arbeitete an seinem Comeback. In der Winterpause unterschrieb Eriksen einen Kontrakt beim FC Brentford in der Premier League.
Begleitet von viel Applaus feierte er am 26. Februar sein Gänsehaut-Comeback während Brentfords Heimspiel gegen Newcastle. Er avancierte anschließend zum Stammspieler und wurde wieder für die Nationalmannschaft nominiert.
Jubelschrei bei erstem Tor
Bei ihr gelang dem 30-Jährigen gegen die Niederlande ein hollywoodreifes Comeback. Bei seiner Einwechslung erhoben sich sowohl die dänischen als auch niederländischen Zuschauer in der Johan-Cruyff-Arena und bejubelten die Rückkehr des Mittelfeldspielers.
Wäre der Gänsehautmoment an seiner alten Wirkungsstätte in Amsterdam nicht genug gewesen, krönte Eriksen seinen Einsatz mit einem Traumtor. Der Brentford-Profi schrie beim Jubel seine Freude heraus. Nahezu die komplette Mannschaft kam angelaufen und herzte ihren Spielmacher.
Eriksens Ziel? Champions League!
Eriksen absolvierte ab Ende Februar bis zum Ende der Saison insgesamt elf Spiele in der Premier League und zwei Partien für die Nationalmannschaft.
Wie es für den 30-Jährigen in der kommenden Spielzeit weitergeht, ist noch ungewiss, denn sein Vertrag in Brentford ist nur bis zum 30. Juni datiert.
Bei Viaplay sagte er bereits Mitte Mai, dass ihn eine Rückkehr auf das internationale Parkett reizen würde: „Ich würde gerne wieder Champions-League-Fußball spielen. Ich weiß, wie viel Spaß das macht, aber es ist nicht essenziell für mich.“
Vorfall schärfte die Sinne
Egal für welchen Verein Eriksen in der kommenden Saison aufläuft, es ist schön zu sehen, wie der Mittelfeldspieler zu alter Stärke zurückgefunden hat. Sein Vorfall hat im Nachklang bei allen Fußball-Verantwortlichen die Sinne geschärft.
Wenn ein Spieler auf dem Boden liegen bleibt und entweder bewusstlos ist oder es nur so scheint, unterbrechen die Schiedsrichter sofort die Partien. Zudem machen die Akteure auf dem Rasen auf den Verletzten aufmerksam und leisten direkt Erste Hilfe, sodass bei solch schockierenden Ereignissen – wie am 12. Juni 2021 in Kopenhagen – das Schlimmste verhindert werden kann.