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Fußball und Psychologie: Lernen aus Gruppentherapie - Flutlicht an! mit Mara Pfeiffer

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Fußball und Psychologie: Lernen aus Gruppentherapie - Flutlicht an! mit Mara Pfeiffer

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Zwischen Fußball und Gruppentherapie

Dr. Alexander Drandarevski geht auf die Gemeinsamkeiten zwischen dem Fußball und der Psychologie ein. Im Podcast „Flutlicht an!“ spricht er über die Möglichkeit, aus Gruppentherapien zu lernen.
Dr. Alexander Drandarevski (r.) im Gespräch mit SPORT1-Kolumnistin Mara Pfeiffer
Dr. Alexander Drandarevski (r.) im Gespräch mit SPORT1-Kolumnistin Mara Pfeiffer
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago/Privat
Dr. Alexander Drandarevski geht auf die Gemeinsamkeiten zwischen dem Fußball und der Psychologie ein. Im Podcast „Flutlicht an!“ spricht er über die Möglichkeit, aus Gruppentherapien zu lernen.

Fußball kann die einfachste Sache der Welt sein – oder die komplizierteste.

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Gewinnt eine Mannschaft, ist scheinbar alles in Ordnung, Fragen werden erst in Misserfolgsserien gestellt.

Dieser verkürzte Blick gilt freilich nicht im Inneren der Vereine, wo der Tross an Menschen, die Spieler, Leistung und Optimierung im Blick haben, in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist. Im Block darf das Spiel rein emotional verhandelt werden, im Maschinenraum der Klubs will man es verstehen – und verbessern.

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Dazu gehört auch, auf Phasen des Misserfolgs vorbereitet zu sein und die richtigen Schlüsse zu ziehen, wenn es einmal nicht läuft. Der Blick auf die Spieler ist heute ganzheitlicher, neben der körperlichen Gesundheit gilt längst auch dem allgemeinen Wohlergehen und der Psyche wachsende Aufmerksamkeit - und das ist gut so.

Gemeinsamkeiten von Fußball und Gruppentherapie

Wie nah aber sind Methoden aus klinischer Arbeit und Teamsport verbandelt? Diese Frage stellte sich Dr. Alexander Drandarevski.

Der gebürtige Ingelheimer sagt über sich, er habe in Sachen Fußball keine familiäre Prägung erlebt, sondern sich den Sport als Junge eher auf Wiesen und in Hinterhöfen erschlossen.

Als Kind der 1980er interessierte er sich für den HSV unter Ernst Happel, spielte selbst erst Tennis, später bis zur B-Jugend Fußball. Sein Medizinstudium verschlug ihn nach Berlin, wo er seit Herbst als Kommissarischer Leiter der Wiegmann Klinik (DRK Kliniken Berlin) tätig ist.

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Eine Weiterbildung im Bereich „Psychoanalytische interaktionelle Gruppenpsychotherapie“ war mit ausschlaggebend für seine Überlegungen, welche Gemeinsamkeiten es zwischen der Gruppentherapie auf der einen und Dynamiken in einer Fußballmannschaft auf der anderen Seite gibt.

Diese Grundfrage stellte sich Drandarevski zu Beginn

Die Grundfrage, die Drandarevski sich stellte: „Wie könnte man besser verstehen, was zwischen Spielern auf dem Platz im Moment des Spiels passiert, welche psychologischen Prozesse vonstattengehen?“

Mit der logischen Folgefrage: Wie ließe sich das beeinflussen?

Als elementaren Unterschied beschreibt Drandarevski den Zugang: In eine Gruppentherapie gehen Menschen mit dem Bedürfnis nach Hilfe.

Als Gemeinsamkeiten sieht er, dass in allen Gruppenbezügen ähnliche Fragestellungen auftauchen: Hierarchie, Neuaufnahme, Abschied. Aktion, Reaktion, Abfolgen.

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Für den Fußball beschreibt er zudem eine „Minimalstruktur“, also eine überschaubare Anzahl von Regeln, die sehr stabil sind. Das sei ein idealer Nährboden für die Entstehung von gruppendynamischen Prozessen, erklärt der Wahlberliner.

Analyse vom CL-Finale Manchester United vs. FC Bayern

Intensiv analysiert hat Drandarevski zwei Champions-League-Endspiele, das Finale 1999 zwischen Manchester United und Bayern München sowie jenes zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool 2018.

Er beschreibt seine Beobachtungen im Artikel „Die Anwendung psychoanalytisch-interaktioneller Positionen in der fußballerischen Praxis … entscheidend ist auf‘m Platz“.

Auf Basis seiner Beobachtungen hat er eine Methode entwickelt, deren Ziel es ist, bewusste und unbewusste Aspekte von Prozessen im Spiel besser zu differenzieren.

So könne eine Art Grundmatrix für den Umgang miteinander und mit schwierigen Situationen entstehen. Am Ende soll ein konfliktfähigeres Miteinander stehen, was letztlich auch bedeuten würde, dass schwierige sportliche Phasen im Team besser gemeinsam überwunden würden.