Markus Gisdol ist nicht mehr Trainer des russischen Erstligisten Lokomotive Moskau.
Gisdol tritt in Moskau zurück
Der Klub sprach in einer offiziell Mitteilung am Dienstag von einer Entlassung, Gisdol selbst von einem Rücktritt. (Russlands Krieg gegen die Ukraine und seine Auswirkungen auf den Sport: Alle News im Liveticker)
„Fußballtrainer ist für mich der schönste Job der Welt“, sagte der frühere Bundesliga-Coach der Bild-Zeitung. „Ich kann meiner Berufung aber nicht in einem Land nachgehen, dessen Staatsführer einen Angriffskrieg mitten in Europa verantwortet. Das geht mit meinen Werten nicht überein, deshalb bin ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Trainer von Lokomotive Moskau zurückgetreten.“
Der 52-Jährige war erst im Oktober nach Russland gewechselt. Sechs seiner zwölf Pflichtspiele gingen verloren. Mittlerweile befindet er sich wieder in Deutschland.
Gisdol: Hiervon bin ich absolut überzeugt
„Ich kann nicht in Moskau auf dem Trainingsplatz stehen, die Spieler trainieren, Professionalität einfordern und ein paar Kilometer weiter werden Befehle erteilt, die großes Leid über ein gesamtes Volk bringen. Das ist meine persönliche Entscheidung und hiervon bin ich absolut überzeugt“, erklärte Gisdol.
Lob für diese Entscheidung erhielt er von seinem Ex-Klub, dem 1. FC Köln. Dass der Ex-Trainer seinen Job „als Reaktion auf den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine gekündigt“ , fand beim FC Lob: „Großen Respekt vor diesem Schritt!“
In seinem kurzen Statement ließ der Tabellensiebte der Premjer-Liga derweil nur noch wissen, dass der ehemalige Bundesliga-Spieler Marvin Compper den Job als Interimscoach übernehme.
Compper, der einst ein Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte, war als Gisdols Co-Trainer tätig gewesen.
Der russische Fußball war am Montag von FIFA und UEFA offiziell aus ihren Wettbewerben ausgeschlossen worden. Lok Moskau war aber schon in der Gruppenphase der Europa League ausgeschieden.