Die Entscheidung ist gefallen: Roger Schmidt wird seinen zum Sommer auslaufenden Vertrag bei der PSV Eindhoven nicht verlängern. Der Klub bestätigte am Donnerstag die Exklusiv-Meldung von SPORT1.
Schmidt erklärt Abgang bei PSV
Der 54 Jahre alte Trainer hat seine Entscheidung an diesem Donnerstag gegenüber dem Vorstand und der Mannschaft um den deutschen Star-Spieler Mario Götze mitgeteilt. (News: Alle aktuellen Infos zum internationalen Fußball)
Die PSV-Bosse kämpften bis zuletzt um ihren Erfolgscoach und unterbreiteten ihm ein gutes Angebot zur Vertragsverlängerung um zwei weitere Jahre. Schweren Herzens lehnte Schmidt ab.
„Wir haben in den vergangenen Wochen gute Gespräche geführt, wir wollten mit Roger weitermachen. Aber er hat für sich entschieden, am Saisonende bei uns aufzuhören“, sagte Klub-Direktor John de Jong: „Wir bedauern das, aber das ändert nichts an unserer Zielsetzung, möglichste viele Titel in dieser Saison einzuheimsen.“
Schmidt zweifelt an Perspektive bei PSV Eindhoven
Nach seinem Abenteuer in China bei Beijing Guoan (2017-2019) heuerte der Nordrhein-Westfale im Sommer 2020 in Eindhoven an. Mit dem Werksklub holte er den holländischen Supercup und wurde Vize-Meister.
Nach rund zwei Jahren hat Schmidt mit seinem Trainerstab das Gefühl, mit der PSV in Sachen Weiterentwicklung an gewisse Grenzen zu stoßen. Der Verein ist zwar zweite Kraft in Holland, gilt allerdings mehr als Ausbildungsklub statt Titelanwärter und hat im Vergleich zum Rivalen Ajax Amsterdam weniger finanzielle Mittel. (Bericht: Götze-Klubschließt Millionendeal mit CSU ab)
„Es war eine schwierige Entscheidung. Aber es war gut, sie nun zu treffen, damit für alle Klarheit herrscht“, sagte Schmidt in einem Video-Interview mit PSV: „Es ist keine Entscheidung gegen PSV, sondern für die Zukunft. Jetzt bin ich sogar noch motivierter, einen Titel mit dem Team zu holen, weil ich weiß, dass es meine letzte Saison hier ist.“
Seine Entscheidung, PSV zu verlassen, habe aber „überhaupt nichts“ mit einem anderen Klub zu tun: „Ich glaube, dass ich in den vergangenen anderthalb Jahren meine Loyalität dem Verein gegenüber gezeigt habe.“ Vielmehr sei er „dankbar“ gewesen, bei PSV zu arbeiten.
Schmidt, der zwischen 2014 und 2017 Bayer Leverkusen in der Bundesliga coachte, möchte sich nun mit aller Kraft auf das letzte halbe Jahr in der Eredivisie konzentrieren. Mit Eindhoven ist er noch in drei Wettbewerben (Meisterschaft, Pokal, Europa Conference League) vertreten. Seine Entscheidung kommunizierte der Westfale auch deshalb bewusst früh.
Nach PSV-Aus: Landet Schmidt in der Bundesliga?
Wohin es Schmidt nach der Saison ziehen wird, ist indes noch unklar.
In der Vergangenheit galt er in vielen Chefetagen von Bundesliga-Vereinen als Wunschbesetzung. Unter anderem Eintracht Frankfurt, RB Leipzig und Hertha BSC beschäftigten sich mit dem früheren Salzburg-Coach (2012-2014). PSV-Boss Toon Gerbrands sagte im August zum niederländischen TV-Sender NOS: „Die Leute unterschätzen das manchmal, aber etwa sechs Angebote sind für Roger eingegangen.“
Die Bundesliga reizt Schmidt, so ist aus seinem Umfeld zu hören, genauso wie ein Engagement in Spanien oder England.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)