Roman Abramowitsch nimmt offenbar an den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland teil.
Abramowitsch hilft bei Friedensgesprächen
Seit Sonntag verhandeln Delegationen beider Länder an der ukrainisch-belarussischen Grenze. Die Kampfhandlungen gehen nach der russischen Invasion aber weiter. Ein Sprecher von Abramowitsch bestätigte am Montag, dass der Eigentümer des FC Chelsea von der ukrainischen Seite um eine Teilnahme an den Gesprächen gebeten worden war. (Russlands Krieg gegen die Ukraine und seine Auswirkungen auf den Sport: Alle News im Liveticker)
„Ich kann bestätigten, dass Roman Abramowitsch von der ukrainischen Seite kontaktiert und um Unterstützung gebeten wurde, um eine friedliche Lösung zu finden. Und seitdem versucht er, dabei zu helfen“, wird der Sprecher von der Nachrichtenagentur PA media zitiert.
„Wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht, möchten wir um Verständnis bitten, dass wir weder die Situation noch seine Beteiligung kommentiert haben. Danke“, heißt es in dem Statement weiter.
So kam der Kontakt zu Abramowitsch offenbar zustande
Bestätigt wurde Abramowitsch‘ Involvierung auch von dem ukrainischen Film-Regisseur und Produzenten Alexander Rodnyansky. Dieser gab an, dass der Chelsea-Besitzer, ein milliardenschwerer Geschäftsmann, die einzige russische Person gewesen sei, die sich hilfsbereit gezeigt habe. (FIFA verhängt erste Sanktionen)
„Ich kann bestätigen, dass die ukrainische Seite versucht hat, jemanden in Russland zu finden, der helfen will, eine friedliche Lösung zu finden“, sagte Rodnyansky, der offenbar auf den Klub-Besitzer zugegangen ist. Die Verbindung zu Abramowitsch sei durch die jüdische Gemeinschaft entstanden. Abramowitsch ist jüdischer Herkunft.
„Seitdem hat Roman Abramowitsch versucht, Unterstützung für eine friedliche Lösung zu gewinnen“, führte der Filme-Macher, der eigenen Angeben zufolge auch mit den Mitarbeitern des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Verbindung steht, aus. Diese seien dankbar für Abramowitsch‘ Einsatz, auch wenn dessen Einfluss gering sei. (Kommentar: Selbst bei Krieg geht FIFA in Deckung)
Chelsea-Statement sorgt für Kritik
Am Samstag hatte Abramowitsch seinen Rückzug vom FC Chelsea bekannt gegeben. Er übertrug „die Verwaltung und Betreuung“ des Vereins an die Treuhänder der gemeinnützigen Chelsea-Stiftung. In seinem Statement hatte er erklärt, das Beste für Chelsea tun zu wollen.
Zu dem Angriffskrieg Russlands und der Situation in der Ukraine hatte er sich aber nicht explizit geäußert - was auf Kritik stieß. Abramowitsch wird sein Jahren eine Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin nachgesagt - was er aber stets vehement abstritt. In einem viel beachteten Statement hatte sich zuletzt seine Tochter klar gegen Putin ausgesprochen.
Abramowitsch hatte Chelsea 2003 gekauft und mit zahlreichen Investitionen zu einem der besten Vereine Europas gemacht.