Der FC Barcelona scheitert im Achtelfinale bei Athletic Bilbao mit 2:3 nach Verlängerung und verpasst erstmals nach zwölf Jahren mal wieder ein Pokal-Viertelfinale.
Presse rechnet mit Barca ab
Das dramatische Pokal-Aus der Blaugrana ist ein gefundenes Fressen für die spanische Presse, die mit dem Team von Trainer Xavi knallhart abrechnet.
„Barcelonas Hölle“
Bilbaos Heimstädte, das San Mamés, wird an diesem Abend, laut der spanischen AS, erneut zu „Barcelonas Hölle“. Denn nach 2017 und 2020 ist es bereits das dritte Mal innerhalb von fünf Jahren, dass sich die Katalanen in Bilbao aus dem Pokal verabschieden.
„Das San Mamés verschlingt ein Barca, das auseinanderfällt“, urteilt Ramón Besa, Kommentator bei El Larguero.
Barcelona erwischte einen Kaltstart in die Partie. Bereits nach zwei Minuten lag man mit 0:1 zurück. In der Folge erzielte man zwar gleich zweimal den Ausgleich, so richtig ins Spiel kamen die Katalanen allerdings nicht.
„Ich habe keinen Kampf gesehen. Wenn etwas Positives herausgenommen werden kann, dann ist es die Effektivität, aus zwei Schüssen zwei Tore zu machen. Sie mischen sehr erfahrene Spieler mit unerfahrenen Spielern. Ich habe einen weit überlegenes Bilbao gesehen.“, schreibt Besa bei El Larguero.
„Grausame Verlängerung in San Mamés für ein unterlegenes und chancenloses Barca“, fasst die Mundo Deportivo das Spiel zusammen. Und in der Tat lief bei Barcelona an diesem Abend nicht viel zusammen. Nach dem schmeichelhaften Ausgleich in der 93 Minute durch Pedri, quälte sich das Team durch die Verlängerung.
Am Ende war es Iker Muniain, nach Handspiel von Jordi Alba, der per Elfmeter Barca den Gnadenstoß gab. Der spanische Verteidiger aufseiten Barcelonas bekam wie das gesamte Team infolgedessen scharfe Kritik aus der Presse: „Ein weiterer blutleerer Auftritt“ titelt Mundo Deportivo.
Xavi in der Kritik - letzte Chance Europa League
Die AS nimmt dagegen Trainer Xavi ins Visier. So ist man überzeugt, dass Xavi die Probleme, die auch sein Vorgänger Ronald Koemann hatte, nicht gelöst bekommt und „keinen Ausweg im Labyrinth findet“.
Auch El Larguero sieht die Arbeit des Spaniers kritisch: „Xavi hat Barças Spiel überhaupt nicht verbessert. Er ist sehr pädagogisch auf der Pressekonferenz und sehr verwirrt auf der Bank. Ein gutes Spiel, ein schlechtes, ein gutes, ein schlechtes... es scheint so, als ob er selbst nicht weiß, was er sagen soll.“.
Die AS bezeichnet die bisherige Zeit Xavis bei Barcelona als „Enttäuschung“ und ergänzt: „Xavi hat nicht mehr den Hype, den er am Anfang ausgelöst hat.“
Nach Barcelonas Auftritt, starken im Halbfinale des Supercups gegen Real Madrid (2:3), hatte man sich offensichtlich mehr von den Katalanen erhofft. „Was Barça in Riad gegen Madrid verbessert hat, hat sich heute im Nuevo San Mamés verschlechtert.“, schreibt El Larguero.
Nach dem Aus im Pokal und dem deutlichen Rückstand auf Real Madrid in der Liga (17 Punkte) hat Barcelona jetzt nur noch eine realistische Chance, in dieser Saison einen Titel zu gewinnen.
„Barcelona muss jetzt den Gewinn der Europa League anstreben. Einen Titel, der nicht in den Schaufenstern des Vereinsmuseums zu sehen ist.“, liest man bei der Mundo Deportivo.
Auch Trainer Xavi setzt jetzt große Stücke auf die Europa-League: „Es ist ein harter Tag und eine schwer verdauliche Niederlage. Man muss sich jetzt erholen, aber wir haben immer noch die LaLiga und die Europa League.“
In der Zwischenrunde der Europa League trifft Barcelona auf den SSC Neapel.