Der Fußball-Weltverband hat eine schmerzhafte Niederlage in Brasilien hinnehmen müssen.
Millionen-Strafe! „Gigant FIFA zu Fall gebracht“
Das Oberste Gericht des Bundesstaates Rio de Janeiro verurteilte die FIFA im Verfahren um die Verletzung eines Patentrechtes zu einer hohen Millionenstrafe.
Manche Medien berichten sogar von einer Strafzahlung im niedrigen dreistelligen Millionenbereich, die Gazzetta dello Sport aus Italien nannte 120 Millionen Euro!
FIFA-Kläger bekommen Recht
Konkret ging es um das Freistoßspray, das den Abstand der Mauer zum Schützen markiert und sich danach innerhalb von wenigen Sekunden verflüchtigt.
Dessen Erfinder Heine Allemagne und Pablo Silva hatten zunächst die FIFA von der Einführung des Sprays überzeugt, sie dann aber wegen Verletzung ihres Patents verklagt – und nun Recht bekommen.
„Wir sind sehr glücklich, aber auch schockiert, dass zwei einfache Menschen wie wir einen Giganten wie die FIFA zu Fall gebracht haben“, wird das Duo in der Gazzetta zitiert.
Ursprünglich hatte der Weltverband den beiden Erfindern aus Brasilien und Argentinien das Patent für 500.000 Dollar abkaufen wollen. Die hatten sich jedoch geweigert, weil diese Summe „nicht einmal die Kosten für die Lobbyarbeit gedeckt hätte“, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt.
Sie hatten zudem den Verdacht, dass die FIFA hinter ihrem Rücken das Patent an andere Firmen weiterverkaufen wollte.
Logo der Spraydosen bei WM unkenntlich gemacht
Tatsächlich wurde ihr Logo bei der WM 2014 auf den Spraydosen, die sie dem Verband als Zeichen ihres guten Willens zur Verfügung gestellt hatten, unkenntlich gemacht.
Darin sah das Gericht eine „unredliche“ Handlung. Die FIFA habe den guten Willen von Allemagne und Silva sowie deren Expertise ausgenutzt – und belegte den Verband folglich mit dieser harten Strafe. Laut Süddeutscher Zeitung ist gegen das Urteil nur eine Revision möglich, nicht aber eine Berufung mit neuer Beweisaufnahme.
Für Allemagne und Silva ist dieser Erfolg aber wohl nur der Anfang eines riesigen Entschädigungsprozesses.
Denn ihr Spray haben sie in 44 Ländern patentrechtlich schützen lassen. Nach dem Urteil in Brasilien wollen sie auch in anderen Ländern klagen. Auch in Deutschland, wie die SZ berichtet.
Silva jedenfalls deutete an, dass man sich nun auch gute Anwälte für die Rechtsstreitigkeiten leisten könne. „Bislang“, so der Argentinier, „haben wir nur mit Zahnstochern kämpfen können“.