Diesmal fahren sie lieber mit dem Bus!
Kein Flug! DFB-Team reagiert auf Shitstorm
Denn einen erneuten Shitstorm, wie vor rund einem Jahr, wollte der DFB vor dem WM-Quali-Spiel in St. Gallen/Schweiz gegen Liechtenstein tunlichst vermeiden. (WM-Qualifikation: Liechtenstein - Deutschland, Do. 20.45 Uhr im LIVETICKER)
Seinerzeit flog die Mannschaft um Ex-Bundestrainer Joachim Löw per Charterflieger zu einem Nations-League-Spiel nach Basel.
Am diesem Mittwoch wird der DFB-Tross also auf Räder umsteigen und nach dem Abschlusstraining in Stuttgart mit dem Bus ins Nachbarland fahren.
“Das ist eine Reaktion auf Basel”, erklärte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff am Mittwoch. “Wir haben das intern diskutiert. Rein technisch hätte Hansi es natürlich gerne gehabt, dass wir fliegen. Wir haben drei Spiele, das ist sehr viel. Nach der Erfahrung von Basel und der grundsätzlichen Verantwortung, die wir haben, fahren wir die 240 Kilometer nun mit dem Bus.” (SERVICE: Alles zur deutschen Nationalmannschaft)
Shitstorm nach Flug der Nationalmannschaft
Aufgrund der kurzen Flugstrecke (180 Kilometer Luftlinie) hatte der DFB damals mit Blick auf die Umweltbelastung einen heftigen Shitstorm kassiert. Der Verband rechtfertigte die Reise mit Verweis auf Regenerations- und Hygienegründe.
Neu-Bundestrainer Hansi Flick wäre grundsätzlich lieber geflogen, steht aber hinter der Entscheidung. “Wir entscheiden so etwas am Ende natürlich gemeinsam”, sagt Bierhoff: “Für Hansi war das kein großes Thema.”
Die Fahrt von Stuttgart nach St. Gallen dauert drei Autostunden bei optimaler Verkehrslage. “Das ist eine unangenehme Strecke”, findet Bierhoff. “Wir hoffen, dass alles passt.” (BERICHT: Neuer über Neuanfang beim DFB-Team)
Flick: “Zwei, drei Stunden im Bus sind okay”
Auch Flick selbst äußerte sich auf der Pressekonferenz vor seinem Länderspiel-Debüt zur Busfahrt und hinterlegte seine Bedenken.
“Wir haben alle drei Tage ein Spiel, die Spieler hatten eine kurze Vorbereitung mit EM, U21, EM und Olympia. Natürlich ist die Regeneration extrem wichtig. Zwei, drei Stunden im Bus sind okay. Auf dem Weg ist viel Verkehr. Wir hoffen, dass wir gut durchkommen”, sagte der Trainer.
Die Entscheidung des DFB akzeptierten er und sein Team. “Es gab auch von der Mannschaft keine Einwände.”
Joshua Kimmich sah es auf SPORT1-Nachfrage ebenfalls locker. “Easy, das schaffen wir schon”, sagte der Bayern-Star zur anstehenden Busfahrt.
Zusätzlicher Bus wegen Corona-Bestimmungen
Übrigens: Joshua Kimmich, Ilkay Gündogan und Co. fahren aufgeteilt in zwei Bussen in die Schweiz. Neben dem eigenen Mannschaftsbus wird in diesen Tagen auch das Gefährt der Frauen-Nationalmannschaft genutzt, welches bereits vorm Stuttgarter Team-Quartier geparkt ist.
“Aufgrund der Corona-Bestimmungen können nicht mehr alle Spieler in einem Bus fahren”, erklärt Bierhoff auf SPORT1-Nachfrage. “Wir finden es schön, dass die Frauen uns ihren Bus zur Verfügung gestellt haben.”
Nach der Partie in St. Gallen wird die Mannschaft nicht sofort zurück nach Stuttgart fahren, sondern in der Schweiz übernachten. Erst nach der Regeneration am nächsten Morgen geht es dann am Freitagmittag zurück.