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Brasilien - Argentinien abgebrochen: Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde auf Rasen

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Brasilien - Argentinien abgebrochen: Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde auf Rasen

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Klassiker-Chaos: Messi stellte Neymar vor die Wahl

Beim Länderspiel-Klassiker zwischen Brasilien und Argentinien spielen sich unfassbare Szenen ab. Mitarbeiter brasilianischer Behörden sorgen für einen Abbruch.
In der WM-Quali zwischen Brasilien und Argentinien kam es zu verrückten Szenen
In der WM-Quali zwischen Brasilien und Argentinien kam es zu verrückten Szenen
© Imago
Beim Länderspiel-Klassiker zwischen Brasilien und Argentinien spielen sich unfassbare Szenen ab. Mitarbeiter brasilianischer Behörden sorgen für einen Abbruch.

Skurrile Szenen beim Prestigeduell zwischen Brasilien und Argentinien!

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Das Spiel in der südamerikanischen WM-Qualifikation wurde in der 7. Minute beim Stand von 0:0 unterbrochen, da sich mehrere Beamte der Bundespolizei sowie Mitarbeiter der brasilianischen Gesundheitsbehörde Anvisa auf das Feld der Arena in Sao Paulo begeben haben, um vier argentinische Spieler aus dem Verkehr zu ziehen. Das berichten übereinstimmend der übertragende TV-Sender Premier Sports sowie verschiedene nationale Medien.

Konkret handelt es sich bei den betroffenen Spielern um Emiliano Martinez (Aston Villa), Cristian Romero und Giovani Lo Celso (beide Tottenham Hotspur), die bei der Seleccion in der Anfangsformation standen. Dem Trio sowie Ersatzspieler Emiliano Buendia (ebenfalls Aston Villa) wird vorgeworfen, bei der Gesundheitskontrolle falsche Angaben gemacht zu haben, um ins Land einreisen zu dürfen.

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Messi: „Die Welt schaut auf uns“

Argentiniens Superstar Lionel Messi war bewusst, dass in den skurrilen Minuten die ganze Welt nach Sao Paulo blickte. „Die Welt schaut auf uns“, sagte er und der Kapitän der Argentinier, der vor allem die Art und Weise, wie die Behörden eingriffen, nicht nachvollziehen konnte.

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„Wir sind seit drei Tagen hier“, erklärte er noch auf dem Rasen in einer Menschentraube, der auch Offizielle angehörten: „Haben sie auf den Beginn des Spiels gewartet? Warum haben sie uns nicht vorher oder im Hotel gewarnt? Sie hätten es erklären können, und die Sache wäre erledigt gewesen. Jetzt schaut die ganze Welt zu.“

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Argentinien verlässt das Stadion

Die Beamten versuchten indes, die vier Spieler festzunehmen. Auf dem Rasen entstanden wilde Diskussionen zwischen Beteiligten der Partie und den Behördenmitarbeitern. Kurz darauf verließ die argentinische Mannschaft den Innenraum des Stadions. Der Erzrivale verweilte hingegen auf dem Spielfeld.

Messi kam später - schon ohne Trikot, stattdessen mit einem Leibchen bekleidet - auf den Rasen zurück und diskutierte unter anderem mit seinem PSG-Klubkameraden Neymar, Brasiliens Kapitän, und Nationaltrainer Tite. Über die TV-Mikrofone war zu hören, wie Messi sagte: „Entweder spielen wir alle, oder wir sind weg.“

Etwa eine Stunde nach Beginn der Unterbrechung meldete Premier Sports, dass die argentinische Mannschaft das Stadion verlassen werde. Brasilien veranstaltete unterdessen eine Trainingseinheit auf dem Platz.

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Kurz darauf entschieden Offizielle von FIFA und der beiden nationalen Fußball-Verbände, den Länderspiel-Klassiker abzubrechen und zu verschieben. Wie mit der Partie nun weiter verfahren wird, liegt in der Entscheidungsgewalt des Weltverbandes, der als Ausrichter fungiert.

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Anvisa erhebt Vorwürfe gegen Argentinien-Quartett

„Es musste soweit kommen, weil die argentinische Delegation von Beginn an die Vorgaben der Anvisa nicht befolgt hatte“, sagte Antonio Barra Torres aus dem Vorstand der Gesundheitsbehörde und erklärte weiter: „Die vier Spieler werden jetzt aus Brasilien abgeschoben und wegen einer Reihe von Verstößen gegen sanitäre Regeln mit Geldstrafen belegt.“

Das betroffene Quartett war vergangene Woche nach Südamerika gereist - und genau darin liegt das Problem: Für das Vereinigte Königreich - wo die vier Spieler in ihren Vereinen aktiv sind - gelten neben Indien und Südafrika wegen der Corona-Pandemie besondere Einreisebestimmungen in Brasilien - unter anderem eine Quarantäne von 14 Tagen.

„Die betreffenden Spieler, die mit einem Flug von Caracas (Venezuela) nach Guarulhos in Brasilien ankamen, erklärten, dass sie sich in den letzten 14 Tagen in keinem der vier Länder aufgehalten haben, für die Beschränkungen gelten“, hatte die brasilianische Gesundheitsbehörde bereits am Samstag in einem Statement erklärt.

Allerdings sollen dem Amt Informationen vorliegen, dass über die Reiseroute der vier betreffenden Spieler Falschangaben gemacht wurden. „Am gestrigen Freitag erreichten Anvisa inoffizielle Nachrichten, in denen über angebliche Falschangaben dieser Reisenden berichtet wurde“, betonte Anvisa.

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Scaloni stellt Martinez, Romero und Lo Celso auf

Daher habe man eine Untersuchung gegen die Spieler eingeleitet, da es sich um mögliche „Verstöße gegen die Gesundheitsverordnungen und das Strafrecht“ handeln könne.

Drei der vier Spieler wurden trotz der Ungereimtheiten von Argentiniens Nationaltrainer Lionel Scaloni eingesetzt. Wenige Minuten nach Anpfiff - um kurz nach 21 Uhr MESZ (16 Uhr Ortszeit) - betraten dann die Angestellten der Anvisa den Platz.

Nach den Geschehnissen meldeten sich einige der Beteiligten zu Wort. „Was heute passiert ist, zeichnet ein schlechtes Bild. Vier Personen sind reingekommen, um das Spiel zu unterbrechen und CONMEBOL (südamerikanischer Fußball-Verband, Anm. d. Red.) hat die Spieler darum gebeten, in die Kabine zurück zu gehen“, sagte Claudio Tapia, Präsident des argentinischen Fußball-Verbandes AFA, und verteidigte seine vier Spieler:

„Man kann hier nicht von einer Lüge sprechen, weil es ein Gesundheitskonzept gibt, unter dem alle südamerikanischen Turniere gespielt werden. Die Gesundheitsbehörden aller Länder haben dem Protokoll zugestimmt, dem uns auch wir unterstellen.“

Scaloni: „Ich suche keine Schuldigen“

Scaloni erklärte: „Es macht mich sehr traurig. Ich suche keine Schuldigen.“ Er ergänzte: „Es sollte eine große Party werden. Ich hoffe, dass das argentinische Volk versteht, dass ich als Coach meine Spieler verteidigen muss. Wir wurden zu keinem Zeitpunkt darauf hingewiesen, dass sie nicht hätten spielen dürfen. Wir wollten spielen, die Brasilianer ebenso.“

Ednaldo Rodrigues, Präsident des brasilianischen Fußballverbandes, kritisierte die Gesundheitsbehörden wegen des Zeitpunkts ihrer Intervention.

„Es tut mir leid für alle Sportfans, die das Spiel im Fernsehen sehen wollten“, sagte er Brasiliens Sportv. Und fügte an: „Bei allem Respekt gegenüber Anvisa hätten sie das früher lösen und nicht auf den Spielbeginn warten dürfen.“