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Flutlicht an! Günter Klein: Der Mann hinter der Biografie von Hansi Flick

Der Mann hinter der Flick-Biografie

Günter Klein liebt den Sport und das Schreiben. Also schreibt er seit vielen Jahren über den Sport – in Artikeln und Büchern, aber auch auf Twitter.
Der neue Job von Hansi Flick hat eigentlich gerade erst angefangen, aber schon steht er unter Zeitdruck. Mit diesen Spielern plant der Bundestrainer.
Günter Klein liebt den Sport und das Schreiben. Also schreibt er seit vielen Jahren über den Sport – in Artikeln und Büchern, aber auch auf Twitter.

Nein, “Die Abenteuer des Lämmchens Bäh” stammen nicht aus der Feder von Günter Klein.

Also, im Grund natürlich schon. Aber nicht aus der Feder des Sportjournalisten – obwohl das Buch im sozialen Lesenetzwerk “Lovelybooks” seiner Person zugeordnet wird. Kein Wunder, ist Klein doch mit seinem “Günter ohne h” mit der Nebenform des Namens “Günther” bedacht worden. Was eben nicht nur dazu führt, dass er den Buchstaben in Texten über sich oftmals nachträglich streichen muss, sondern auch eine solche Verwechslung verursacht.

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Katzen, bunte Hemden und Sport

Wäre Klein der Autor, so hätte das Lämmchen vermutlich nicht mit einem Hund Freundschaft geschlossen, sondern mit einer Katze. Für die Liebe zu seinen felinen Mitbewohner*innen ist der 1962 geborene Klein spätestens bekannt, seit er vor einiger Zeit vor den Augen seiner Twitter-Follower*innen einen Wurf großzog.

Katzen sind nun neben den bunten Hemden, die er gerne im Doppelpass und anderswo trägt, und natürlich seinem Berufsfeld, dem Sport, das dritte Thema, das dem Journalisten sofort zugeordnet wird.

Überhaupt, Twitter. In der Anfangszeit konnte Klein mit dem sozialen Netzwerk nicht gerade viel anfangen, wie er freimütig erzählt, inzwischen schätzt er es aus mehreren Gründen. Zum einen, weil dort Themen so schnell aufploppen, natürlich erstmal verifiziert werden müssen, aber eben schon mal im Bewusstsein verankert sind. Zum anderen ist es eine Kontaktbörse, gerade beruflich, was so praktisch ist wie unterhaltsam. Er hat Gefallen daran gefunden.

Flick-Biografie zum falschen Zeitpunkt?

Als junger Mann wollte Günter Klein Lehrer werden, stellte in der 10. Klasse fest, dass seine Aufsätze gar nicht so schlecht sind und arbeitete im Studium erstmals bei einer Zeitung, dem Sport Kurier. Dort bearbeitete er Berichte und erdachte Überschriften, die eigenen Texte kamen später. Nach dem Studium machte der Schreib- und Sportinteressierte das Volontariat bei dieser “kleinen, feinen Zeitung” und arbeitete acht Jahre als Redakteur für das Blatt.

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Mitte der 1990er ergab sich die Chance, gemeinsam mit Dag Heydecker Eishockey in den Fokus der täglichen Arbeit zu rücken, als Chefredakteur der “Eiszeit”. “Es war Kreativität am Maximum”, sagt Klein heute über die Phase, in der er aber auch “die Last der Verantwortung” kennengelernt habe. Man fühle sich in einer solchen Position verantwortlich für alle Bereiche, erzählt er, auch jene, die man selbst gar nicht beeinflussen könne.

Seit 1998 ist der Journalist in München beim “Merkur”, daneben schreibt er das gelegentliche Sportbuch. Zuletzt erschienen ist eine Biografie über Hansi Flick, für die er im vergangenen Herbst angefragt worden war. Er habe sich seit der Veröffentlichung häufiger gefragt, ob der Zeitpunkt perfekt oder ungünstig gewesen sei, erzählt er lachend. Das neueste Kapitel in Flicks Karriere, der DFB, fehlt schließlich in der Biografie. Auf der anderen Seite sei aber das Interesse an dem Trainer natürlich durch diesen Wechsel noch einmal gestiegen.

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Kleins Buch ist eines, das Nähe zulässt, ohne unkritisch oder gefühlsduselig zu werden. Flick hat er durch die lokale Nähe schon während dessen Spielerkarriere beobachtet und später beim FC Bayern kennengelernt, zudem hilft der alte Kumpel Heydecker der Erzählung: Dieser hat mit Hansi Flick in Hoffenheim eng zusammengearbeitet und steuert Einschätzungen und Anekdoten bei.

Der Gegenstand des Buches selbst wollte nicht mitwirken an der Biografie, für die es ihm zu früh erschien, legte Klein aber auch keine Steine in den Weg, so dass seine Weggefährten mit dem Journalisten sprachen. Die Geschichten im Buch sind dicht, durchaus überraschend und an einigen Stellen erstaunlich witzig. Wer also demnächst eine Mail Kleins erhält, dieser werde eine Biografie über die eigene Person verfassen, muss sich nicht fürchten.