Die Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bringt den Fall Fritz Keller vor das verbandsinterne Sportgericht.
Fall Keller geht vors DFB-Sportgericht
Die Kommission habe über die "Freisler-Äußerung" des DFB-Präsidenten beraten "und das Ergebnis (...) dem Sportgericht zur Entscheidung vorgelegt", hieß es in einer Mitteilung am Montag.
Auch Curtius Teil der Beratung
Auch zwei Anträge gegen den DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius wurden demnach beraten: "Es handelt sich dabei zum einen um die Umstände und die Verfahrensweise im Zusammenhang mit der fristlosen Kündigung des Büroleiters von Herrn Keller.
Zum anderen handelt es sich um die Weitergabe eines Schreibens von Herrn Keller (...) durch Herrn Dr. Curtius an den Medienberater Kurt Diekmann." Die Ergebnisse seien "dem DFB als Arbeitgeber des Generalsekretärs zur Entscheidung vorgelegt" worden.
DFB-Präsident zum Rücktritt aufgefordert
Keller hatte den Vizepräsidenten Rainer Koch in einer Sitzung Medienberichten zufolge mit dem berüchtigten Nazi-Richter Roland Freisler verglichen. Er hat dafür mittlerweile mehrfach um Verzeihung gebeten, einen Rücktritt aber ausgeschlossen.
Daraufhin ist Keller von den Chefs der Landes- und Regionalverbände zum Rücktritt aufgefordert worden. Der DFB hatte am Sonntag nach einem zweitägigen Krisengipfel in Potsdam mitgeteilt, dass dem DFB-Boss und Generalsekretär Friedrich Curtius das Vertrauen entzogen worden sei. Koch und Schatzmeister Stephan Osnabrügge sei dagegen das Vertrauen der Landeschefs ausgesprochen worden.
Die Entschuldigung Kellers wurde allerdings von Koch weiterhin nicht akzeptiert. "Fritz Keller und ich haben uns in einem ausführlichen respektvollen Gespräch ausgetauscht, in dem er mir noch einmal seine Entschuldigung übermittelt hat", wurde Koch vom DFB zitiert, "ich habe diese Entschuldigung entgegengenommen. Eine Bewertung des Sachverhalts überlasse ich den dafür zuständigen Gremien und möchte den Sachverhalt daher nicht weiter kommentieren."