Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich für den Wirbel um den Wikipedia-Eintrag über seinen Generalsekretär Friedrich Curtius (45) entschuldigt und "absolutes Verständnis" für die geäußerte Kritik gezeigt. Dies teilte der DFB am Freitag in einer Stellungnahme mit.
So erklärt DFB den Curtius-Wirbel
Der Fehler sei einem beauftragten Dienstleister unterlaufen, der die kritisierten Inhalte "nach bestem Wissen und Gewissen erstellt" habe.
Von vornherein sei "klar vereinbart" gewesen, dass auch der überarbeitete Eintrag Kritik nicht ausblenden dürfe.
DFB:Bezahlte Änderungen hätte man kennzeichnen müssen
Weite Teile der vorgenommenem Ergänzungen hätten auch nach der Sichtung durch die Wikipedia-Community Bestand gehabt, so der DFB weiter: "Bei der Überarbeitung wurde jedoch versäumt, das hat der Dienstleister mit Bedauern eingeräumt, die gemachten Änderungen als 'paid editing' zu kennzeichnen - auch aufgrund der Überzeugung, bei den Angaben neutral und belegbar gearbeitet zu haben."
Der Spiegel hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass ein Dienstleister vom DFB für die Bearbeitung von Curtius' Wikipedia-Eintrag engagiert worden sei.
Demnach wurde der Vertrag mit dem Beratungsunternehmen Esecon im finanziellen Umfang von über 15.000 Euro im Juni 2019 von Curtius selbst und DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge unterschrieben.
Dabei handelt es sich um dieselbe Firma, die im Auftrag des DFB auch im Rahmen einer Generalinventur die Sommermärchen-Affäre aufklären soll.
Wikipedia-Bosse sauer über Änderungen im Curtius-Artikel
Der Geschäftsführende Vorstand von Wikipedia Deutschland hatte am Dienstag verärgert reagiert. "Mit fairem Sportsgeist hat das nichts zu tun", sagte Abraham Taherivand der Frankfurter Rundschau:
"Das Paid Editing, also die bezahlte Erstellung oder Überarbeitung von Artikeln, steht im Widerspruch zur Idee ehrenamtlicher Mitarbeit und ist nur unter Einhaltung strenger Auflagen geduldet". Er klagte an, dass "eine mögliche bezahlte Überarbeitung des betreffenden Artikels nicht transparent gemacht" worden sei.
Erst zuletzt hatte ein Machtkampf zwischen Curtius und DFB-Präsident Fritz Keller für Schlagzeilen gesorgt. (KOMMENTAR: Dann müssen beide gehen)