Der ehemalige ghanaische Fußball-Nationalspieler Hans Sarpei fordert nach dem Eklat beim Champions-League-Spiel zwischen Paris St. Germain und Istanbul Basaksehir energischeres Handeln im Kampf gegen Rassismus. "Immer nur 'Say No To Racism' als Banner zu zeigen, ist schön. Aber das reicht nicht. Da muss mehr gemacht werden. Mehr Aufklärung, mehr Miteinander. Das muss mehr gelebt werden. Das wünsche ich mir", sagte Sarpei im Gespräch mit FOCUS Online.
Rassismus: Sarpei fordert Handeln
Dies sei wie in Deutschland beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), "wenn die Spieler einmal im Jahr ein Trikot gegen Rassismus tragen. Da muss mehr gemacht werden. Denn das Problem ist, dass sich die Schwarzen immer rechtfertigen müssen. Es wird Zeit für einen 'Act2unite'", so Sarpei.
Seiner Meinung nach hätte man das Spiel in Paris "sofort abbrechen müssen, um die Sachlage zu klären und um klarzumachen, dass das einfach nicht geht. Es ist schade, dass die türkische Mannschaft das erst klarstellen musste, was passiert war", sagte Sarpei. Natürlich treffe ihn das auch persönlich. "Aber die Sache ist, wie geht man damit um? Die UEFA hat es verpasst, das ganz klar zu kommunizieren. Das war ein Tiefschlag für die Champions League", betonte Sarpei.
In der 14. Minute war es im Pariser Prinzenpark zu dem Eklat gekommen, der den Abbruch des Spiels auslöste. Das Schiedsrichtergespann hatte den Basaksehir-Assistenzcoach Pierre Webo wegen unsportlichen Verhaltens auf die Tribüne geschickt. Bei diesem Vorgang soll das Wort "negro" gefallen sein, dies warfen die Istanbul-Offiziellen dem rumänischen Schiedsrichter lautstark vor, wie deutlich über die Außenmikrofone zu hören war.
Das Schiedsrichtergespann wurde angeführt von Ovidiu Hategan, als Vierter Offizieller stand Sebastian Coltescu an der Seitenlinie. Nach minutenlanger Diskussion verließen die Mannschaften nach offiziell gespielten 22:30 Minuten geschlossen das Feld.