Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat China für eine künftige WM-Bewerbung Rückendeckung zugesichert. "Wir werden China bei einer WM-Bewerbung unterstützen", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius bei einem gemeinsamen Termin des DFB, der Deutschen Fußball Liga (DFL) und des chinesischen Verbandes CFA in Köln.
DFB hilft China bei WM-Bewerbung
China will die WM spätestens 2030 ausrichten. Das bestätigte zuletzt Verbands-Vizepräsident Zhang Jian. China würde am liebsten schon 2026 Gastgeber der Endrunde sein, das Rotationsprinzip des Weltverbandes FIFA verbietet dies allerdings. Da die WM bereits 2022 in Asien (Katar) stattfindet, ist 2026 laut den FIFA-Regularien ein anderer Kontinent an der Reihe.
Kooperation beider Länder
Am Freitag hatten Vertreter der deutschen und der chinesischen Regierung im Bundeskanzleramt in Berlin eine weitreichende Vereinbarung beider Länder zur Zusammenarbeit im Fußball unterzeichnet. Die zunächst fünf Jahre andauernde Partnerschaft enthält eine Grundlagenvereinbarung auf Staatsebene sowie verschiedene Fußballabkommen.
China knüpft derweil große Erwartungen an die vereinbarte Kooperation mit dem deutschen Profifußball. "Wir hoffen, den chinesischen Fußball schnell aus dem Tief zu holen", sagte die stellvertretende Premierministerin Liu Yandong. "Fußball kann zu unserer gemeinsamen Sprache werden."
"Große Erwartungen"
Der deutsche Fußball unterstützt das Reich der Mitte mit seinem Fachwissen, unter anderem im Bereich der Trainer- und Nachwuchsausbildung. "Wir haben große Erwartungen an die Kooperation", betonte Liu: "Der erste Schritt ist getan, aber wir müssen weitere Schritte machen."
Für den deutschen Fußball eröffnen sich durch die Kooperation in China große Chancen. Der chinesische Markt wächst mit enormer Geschwindigkeit, die Begeisterung für Fußball ist trotz der schwachen Nationalmannschaft riesig - vor allem für die Bundesliga.
Großer Austausch
"Wir wollen von heute an damit beginnen, die Partnerschaft mit Leben zu füllen. Wir können wechselseitig viel voneinander lernen", sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball: "Gemeinsam bieten sich uns große Chancen." DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius versprach, "unser Wissen mit den chinesischen Partnern zu teilen", während DFL-Geschäftsführer Christian Seifert betonte: "Wir werden keine Lehrer sein, sondern wollen Partner sein."
Im Anschluss an den offiziellen Termin nahmen einige Vereinsvertreter der Bundesligisten Gespräche mit chinesischen Vereinsabgeordneten auf. So planen unter anderem Meister Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 und der 1. FC Köln Auftritte in China.