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EM 2016: Gründe für die Misere der DFB-Offensive gegen Polen

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EM 2016: Gründe für die Misere der DFB-Offensive gegen Polen

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Daran hakt das deutsche Offensivspiel

Viel offensive Qualität, aber nur ein gefährlicher Torschuss - wie kann das sein? SPORT1 nennt die Gründe für die Probleme im deutschen Angriff bei der EM.
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© Getty Images
Thorsten Mesch, Jochen Stutzky, Matthias Becker
Viel offensive Qualität, aber nur ein gefährlicher Torschuss - wie kann das sein? SPORT1 nennt die Gründe für die Probleme im deutschen Angriff bei der EM.

Das 0:0 von Deutschland gegen Polen hat vielerorts für Kopfschütteln gesorgt.

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Wie kann es sein, dass ausgerechnet die offensiv so prominent besetzte deutsche Mannschaft gegen Polen in der 70. Minute zum einzigen gefährlichen Torschuss kommt?

Vor dem Turnier galt der Angriff als Prunkstück, die Abwehr als Problemzone. Nun ist es aber offenbar genau umgekehrt.

Doch warum ist das so? SPORT1 war beim enttäuschenden Remis in Saint Denis vor Ort und nennt die Gründe:

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- Das System

Seit der WM 2010 in Südafrika praktiziert die deutsche Mannschaft bei großen Turnieren das 4-2-3-1. Das war auf die Stärken von Torjäger Miroslav Klose zugeschnitten.

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In den Qualifikations- und Testspielen probierte Bundestrainer Joachim Löw schon mit Erfolg Varianten wie eine Dreierkette mit sehr offensiv ausgerichteten Außenverteidigern. Etwa beim 4:1 gegen Italien im März. Beim Turnier setzt er aber auf Altbewährtes. Dadurch wird das Spiel der deutschen Mannschaft ausrechenbarer.

Auffällig ist zudem, dass das 4-2-3-1 aus der Mode gekommen ist. Nicht ganz zufällig hat Pep Guardiola den FC Bayern in den vergangenen Jahren auch von diesem System weg entwickelt.

Viele Teams haben auf ein 4-3-3 umgestellt. Die Italiener überzeugen mit ihrer Dreierkette in einer Art 3-1-4-2, bei dem sie vorne effektiv sind und hinten blitzschnell eine Fünferkette bilden können.

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Die Underdogs agieren mit fünf, teilweise sogar sechs Mann auf einer Linie und schalten schnell um. Hier muss Löw mit seinem Team Lösungen entwickeln - und sich möglicherweise vom bewährten System trennen.

- Die Spielertypen

Mit Julian Draxler, Mesut Özil, Mario Götze und Thomas Müller standen am Donnerstag gleich vier Spieler auf dem Platz, die gerne in die Mitte ziehen. Das kann gegen mannorientierte Abwehrspieler wie bei den Polen eine gute Idee sein, dann müssen die Edeltechniker aber auch an den Leuten vorbeikommen.

"Wir müssen mal zum Abschluss kommen. Wir spielen bis zum letzten Drittel gut, dann kommen wir nicht am Gegner vorbei und sind nicht gefährlich. Das muss sich verbessern, sonst kommen wir nicht weit", kritisierte Jerome Boateng.

Er hat Recht. Denn so wie beim 0:0 stehen sich die deutschen Offensivspieler eher auf den Füßen. Götze, als Anspielstation in der Spitze vorgesehen, bekam keine Bälle, weil sich die Kollegen nicht durchsetzen konnten und alle zusammen nicht die richtigen Laufwege fanden.

Deshalb ließ er sich immer wieder ins Mittelfeld fallen, wo es dann mit ihm, Özil und Draxler extrem eng wurde. Für die tiefstehende polnische Defensive war das recht leicht zu verteidigen.

- Die Außenpositionen

Die Konzentration auf die Mitte hätte sogar funktionieren können, wenn der dadurch auf den Flügeln entstehende Raum genutzt worden wäre. Dafür fehlt es den deutschen Außenverteidigern aber an offensiver Qualität.

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Das einer von ihnen mal bis zur Grundlinie durchgeht und dann eine gefährliche Hereingabe abliefert - viele Jahre von Philipp Lahm in Perfektion vorgemacht - kam kaum vor.

Jonas Hector versuchte auf links noch, sich einzuschalten. Der gelernte Innenverteidiger Benedikt Höwedes beschränkte sich rechts dagegen völlig auf die Erfüllung seiner Defensivaufgaben. Im Angriff fehlt damit gegen so tief verteidigende Mannschaften wichtige Unterstützung.