Jack Warner hat sich exklusiv bei SPORT1 zu den Vorwürfen um eine auch von ihm unterschriebene Vereinbarung mit Franz Beckenbauer und den Korruptionsvorwürfen bezüglich der WM-Vergabe 2006 geäußert.
Warner: "Keine Vereinbarung zur WM"
"Ich hatte mit niemandem aus Deutschlands Organisationskomitee für die WM 2006 irgendeine Vereinbarung", antwortete Warner auf eine entsprechende Anfrage von SPORT1.
Und weiter: "Ich habe tausend Mal gesagt, dass ich nicht mehr über meine Zeit bei der FIFA spreche. Außerdem möchte ich mich nicht am internationalen Medienzirkus beteiligen, der mich erniedrigt und verleumdet."
Vorwurf der Bestechung
Das Dokument sieht vor, dass unter anderem Warner weitreichende Gegenleistungen für eine Stimme pro Deutschland erhalten sollte. Laut Koch waren darin "diverse Leistungen, keine direkten Geldleistungen von deutscher Seite zugesagt worden".
Ob der Vertrag tatsächlich zustande kam und damit eine Bestechung für den Zuschlag zur WM 2006 erfolgte, ist nach wie vor unklar. Warner soll damals allerdings für Südafrika gestimmt haben.
Reinhard Rauball legte am Dienstag die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Vertragsentwurf um einen Bestechungsversuch handelt.
Lebenslange FIFA-Sperre
Warner streitet diese Darstellung - sowie jegliche Korruptionsvorwürfe bezüglich seiner Person zur WM 2006 - nun jedenfalls vehement ab.
Der 72-Jährige war bis 2011 FIFA-Vizepräsident und Chef des Mittel/Nordamerika-Verbandes CONCACAF. Ende September wurde er von der FIFA-Ethikkommission wegen Korruption lebenslang gesperrt.
Als "Drahtzieher von Systemen, die die Gewährung, Annahme und den Empfang verdeckter und illegaler Zahlungen beinhalteten, sowie anderer Systeme zur Bereicherung" war Warner einer der Schlüsselpersonen im Korruptionsskandal der FIFA.