Der Hamburger SV hat auf dem Weg zur ersehnten Bundesliga-Rückkehr einen überraschenden Dämpfer kassiert. Die Hanseaten unterlagen dem Abstiegskandidaten Eintracht Braunschweig vor heimischem Publikum deutlich mit 2:4 (0:2) und verpassten einen großen Schritt in Richtung Aufstieg. Am Wochenende könnte der Vorsprung auf Relegationsrang drei nach der ersten Heimniederlage der Saison auf drei Zähler schrumpfen.
Derbe Pleite: Bittere Premiere für HSV
Léon Bell Bell (38.), ein Eigentor von Silvan Hefti (40.), Julian Baas (84.) und Rayan Philippe (85.) sorgten für den verdienten Auswärtscoup der Braunschweiger, die einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf feierten und vorerst drei Zähler vor dem Relegationsrang 16 liegen. Für die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin setzte es trotz des Hoffnungsschimmers durch Davie Selke (74.) nach zuvor vier Spielen ohne Niederlage eine empfindliche Pleite. Selke sorgte auch für den Endstand (90.+5).

Selke: „Bittere und verdiente Niederlage“
„Das war heute ein Rückschlag. Aber wir werden den Mund abputzen und die Reaktion zeigen, die von uns erwartet wird. Es war eine bittere, aber verdiente Niederlage“, sagte Selke nach dem Spiel bei Sky.
„Heute haben wir verdient verloren. Das war nicht die Art und Weise, wie wir uns das zu Hause vorstellen“, fügte Torhüter Daniel Heuer Fernandes hinzu: „Wir müssen klar bleiben, fokussiert bleiben und an die eigenen Stärken glauben. Daran müssen wir festhalten.“
HSV: Richter patzt folgenschwer
Marco Richter patzte bei den ersten beiden Gegentoren folgenschwer. „Und wieder ist es Marco Richter, der den Ball verliert. Zweimal eine 5-“, resümierte Kommentator Roland Evers nach dem zweiten Gegentreffer bei Sky: „Bei beiden Gegentreffern sind das Ballverluste von Marco Richter gewesen. Das war schon heftig.“ Zwischen dem 0:1 und dem 0:2 lagen lediglich 96 Sekunden.
Schon vor der Partie musste der HSV eine schlechte Nachricht verkraften, Defensivspieler Miro Muheim fällt mit einem Muskelfaserriss vorerst auf. Seine Kollegen hatten mit den aufmüpfigen Braunschweigern von Beginn an Probleme, die Gäste waren das aktivere Team - und belohnten sich noch vor der Pause mit einem Doppelschlag: Erst traf Bell Bell wuchtig ins rechte Eck, dann lenkte Hamburgs Hefti eine Flanke von Paul Jaeckel äußerst unglücklich und kurios ins eigene Tor.
Aufstiegsrennen: Köln kann HSV-Patzer nicht nutzen
Polzin reagierte in der Pause mit einem Dreifachwechsel, gefährliche Offensivaktionen hatten aber weiter nur die Gäste: Bell Bell legte den Ball von links in den Rückraum, der Abschluss von Philippe streifte die Latte (54.). Der HSV bäumte sich nochmal auf, Selke traf per Kopf - doch Baas und Philippe sorgten für die Entscheidung.
Der 1. FC Köln konnte den HSV-Patzer nicht nutzen und musste erneut Federn lassen. Der Tabellenzweite kam bei der SpVgg Greuther Fürth nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und spürt die Konkurrenz im Nacken. Sowohl der 1. FC Magdeburg als auch der 1. FC Kaiserslautern können am Wochenende bis auf zwei Zähler heranrücken.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)