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Überraschende Wende? Selke vom HSV genervt

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Selke vom HSV genervt

Davie Selke spielt für den HSV eine starke Saison und fühlt sich laut eigener Aussage wohl. Nun aber stört er sich an den schleppenden Vertragsverhandlungen und hält sogar einen Weggang aus Hamburg für möglich.
Mit seinen Toren sorgt Davie Selke seit Wochen dafür, dass sich der HSV im Aufstiegskampf befindet. Aber wie geht es weiter beim Senkrechtstarter? Sein Vertrag läuft noch bis Sommer, aber bleibt er an der Elbe?
Oliver Jensen
Davie Selke spielt für den HSV eine starke Saison und fühlt sich laut eigener Aussage wohl. Nun aber stört er sich an den schleppenden Vertragsverhandlungen und hält sogar einen Weggang aus Hamburg für möglich.

Davie Selke brauchte ein bisschen Zeit, um das enttäuschende 0:0 gegen die SV Elversberg zu verarbeiten. „Es war kein schlechter Auftritt, es war auch kein richtig guter Auftritt“, sagte der Stürmer. Als Rückschlag wollte er das Spiel dennoch nicht bezeichnen. „Das wäre meiner Meinung nach zu hart. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Ich kann damit genauso wenig anfangen wie ihr“, sagte er in der Mixed Zone zu den Journalisten.

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So richtig klare Worte fand der Stürmer erst, als er auf seine Zukunft angesprochen wurde. Zur Einordnung: Der Vertrag des 30-Jährigen, der mit 17 Treffern die Torschützenliste der 2. Bundesliga anführt, läuft im Sommer aus. Die Vertragsoption für ein weiteres Jahr würde nur greifen, sollte Hamburg den Bundesliga-Aufstieg schaffen. Dies ist keinesfalls sicher, denn nur zwei der letzten vier Spiele wurden gewonnen. Umso wichtiger wäre es, auch im Falle des Nicht-Aufstiegs für Klarheit zu sorgen.

Davie Selkes Vertrag verlängert sich automatisch nur beim Aufstieg
Davie Selkes Vertrag verlängert sich automatisch nur beim Aufstieg

Zukunft von Selke „in beide Richtungen offen, leider“

„Ich habe mich schon oft geäußert zu dem Thema. Ich glaube, ich habe das auch in einer Klarheit gemacht, wie ich es davor nicht gemacht habe“, sagte Selke, der sich bislang immer für einen Verbleib in Hamburg ausgesprochen hat. Doch das Bekenntnis zum Verein wackelt. „Ich kann nichts versprechen“, stellte er klar. „Wir werden sehen, wie die Gespräche weiterlaufen. Das ist in beide Richtungen offen.“ Dann fügte er noch leise „leider“ hinzu.

Auf die Nachfrage, ob es ihm an Wertschätzung fehlt, antwortete er ausweichend. „Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt klargemacht, und dann werden wir sehen, ob wir einen Weg finden oder halt nicht.“ Dabei setzt er die Verantwortlichen des HSV unter Druck. „Ich habe mir schon auch ein Zeitfenster gesetzt. Und irgendwann wird es dann von mir eine Entscheidung geben“, stellte er klar.

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Das dürfte bedeuten: Wenn der HSV ihm nicht zeitnah ein (passendes) Angebot unterbreitet, würde er im Falle des Nicht-Aufstiegs Hamburg verlassen. Für den Verein wäre das ein schwerer Schlag. Eine wesentliche Qualität im Kader liegt darin, dass sie mit Selke und Robert Glatzel, der nach langwieriger Verletzung gegen Elversberg zum zweiten Mal eingewechselt wurde, zwei Top-Stürmer haben.

Polzin über Selke-Aussage: „Das war vielleicht nicht der beste Moment“

Trainer Merlin Polzin möchte die Worte von Selke nicht überbewerten. „Ich glaube, Davie ist Sportler und Fußballer durch und durch. Er gibt jeden Tag alles für diese Mannschaft“, sagte er auf Nachfrage von SPORT1. „Ich glaube, wenn man ihn direkt nach dem Spiel mit einem Puls von 250 fragt, wie gewisse Situationen aussehen, dann ist das vielleicht auch nicht der beste Moment. Es zeichnet ihn aus, dass er immer gewinnen will.“

Am hohen Stellenwert von Selke gibt es laut Polzin keinen Zweifel: „Davie ist für uns ein extrem wichtiger Spieler. Wir sind sehr, sehr zufrieden mit ihm. Dass die Mannschaft ihm sehr guttut, weiß er auch. Alles Weitere wird dann sowohl von Davies Seite als auch von Vereinsseite geklärt. Wir sind in guten Gesprächen, da läuft alles nach Plan.“

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Kuntz: „Klar, dass man manchmal nicht so schnell zusammenfindet“

Stefan Kuntz, der Sportvorstand des HSV, gab sich im Gespräch mit SPORT1 ebenfalls gelassen. „Ich fand die Antwort vom Trainer gut. Ich glaube auch, dass viel Emotionalität im Spiel ist. Da wir das ein bisschen ruhiger sehen, machen wir das wie gehabt. Es gibt keine Wasserstandsmeldungen. Es ist klar, dass man manchmal nicht so schnell zusammenfindet. Aber wir müssen auch die Interessen vom HSV vertreten. Ich bin aber trotzdem zuversichtlich, dass wir eine Einigung hinkriegen.“

Ein Zeitfenster gäbe es zumindest von Vereinsseite nicht. „Aber wir wollen ihn behalten, das wollen wir die ganze Zeit schon“, so Kuntz. Ohnehin wäre es ihm am liebsten, wenn der HSV einfach aufsteigt und dadurch auch den Vertrag mit Selke verlängert. „Das ist eine gute Möglichkeit“, sagte Kuntz grinsend.

Seine Laune war besser als die des Torjägers.