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HSV-Krise spitzt sich zu - Baumgart vor dem Aus?

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HSV-Krise spitzt sich zu - Baumgart vor dem Aus?

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Baumgart-Frage spitzt sich zu

Der Hamburger SV ist seit vier Ligaspielen sieglos, verspielt Führungen und gerät nach Gegentreffern aus dem Konzept. Niemand weiß, warum - und genau das spricht gegen Trainer Steffen Baumgart, dem das Aus droht.
Nach nun vier sieglosen Ligaspielen wächst der Druck auf HSV-Trainer Steffen Baumgart. Dieser gibt sich nach dem verspielten Sieg gegen Schalke aber kämpferisch.
Der Hamburger SV ist seit vier Ligaspielen sieglos, verspielt Führungen und gerät nach Gegentreffern aus dem Konzept. Niemand weiß, warum - und genau das spricht gegen Trainer Steffen Baumgart, dem das Aus droht.

Es war ein schwerer Gang, als die Spieler des Hamburger SV in Richtung der Nordtribüne schlichen und sich bei den Fans bedanken wollten. Sie bekamen nach dem 2:2 gegen den FC Schalke 04 nämlich vor allem eines zurück: ein gellendes Pfeifkonzert, in einer Lautstärke, wie sie in Hamburg schon lange nicht mehr zu vernehmen war.

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„Wenn ich da oben wäre, hätte ich wahrscheinlich auch gepfiffen“, sagte der Mittelfeldspieler Marco Richter zu SPORT1. „Nach einem 2:0 müssen wir das Spiel gewinnen. Dass die Fans sauer und traurig sind, ist völlig verständlich.“

HSV-Trend alarmierend

Der Abwärtstrend des Hamburger SV ist alarmierend. Keines der letzten vier Ligaspiele wurde gewonnen, obwohl dreimal in Führung liegend. In den beiden Heimspielen gegen Nürnberg und Schalke ging der HSV mit einer Führung in die Halbzeit - und verspielte diese danach. Ob es dafür eine Erklärung gibt?

„Nein, die gibt es nicht“, antwortete Trainer Steffen Baumgart ehrlich. „Das wäre jetzt Gelaber.“

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Auch Torwart Daniel Heuer Fernandes gab sich ratlos. Eine Erklärung habe er „ehrlicherweise nicht“. Ebenso wenig Richter: „Ein 2:0 im Heimspiel, ausverkauftes Haus - ich glaube, besser hätte es gar nicht laufen können. Daher fällt die Erklärung schwer.“

Selke fehlt Erklärung

Ob die Mannschaft nach den erfolglosen Wochen einfach verunsichert ist? Davie Selke bestreitet dies: „Wenn du eine Verunsicherung hast, spielst du nicht so eine Halbzeit“, stellte er bei SPORT1 klar.

Aber der Stürmer weiß auch: „Wir haben immer wieder Phasen drin - das kann man nicht abstreiten -, wo wir ein bisschen passiver werden.“ Es folgte der Satz, der überall zu hören war: „Die Erklärung dafür fehlt mir ehrlicherweise.“

Über 45 Minuten spielten die Hamburger einen starken Fußball. Sie pressten hoch, erzwangen Fehler beim Gegner, ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen und fanden die freien Räume. Doch nachdem Amin Younes in der 57. Minute der Anschlusstreffer zum 1:2 gelungen war, verschwanden all diese Qualitäten.

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HSV wirkte verunsichert

Als SPORT1 Baumgart damit konfrontierte, dass die Mannschaft nach dem ersten Gegentor verunsichert gewirkt habe, antwortete der Trainer: „Auf mich auch. Und deswegen müssen wir klare Abläufe haben, sodass wir die Räume schneller zukriegen und dann aus einer kompakten Defensive agieren. Das haben wir zu dem Zeitpunkt nicht gemacht.“

Es wäre die Aufgabe des Trainers, dies zu korrigieren. Dennoch scheint jegliche Kritik an Baumgart abzuprallen.

Nicht zum ersten Mal teilte er verbal aus. „Ich kann mich nicht jedes Mal - nicht falsch verstehen - bei so einem großen Verein und bei so einem Medienecho hinstellen und anfangen zu heulen, nur weil von außen irgendjemand bessere Ideen hat. Ich weiß, was wir machen müssen. Wir müssen Spiele gewinnen“, sagte er.

„Das ist im Moment zu wenig. Du kommst nur aus der Situation, wenn du bei dir bleibst und nicht, wenn dir von außen andere erzählen, wie es geht, oder irgendwelche von der Tribüne runterrufen, weil sie besonders intelligent sind.“

Kuntz äußert sich nicht zur Baumgart-Zukunft

Die mangende Kritikfähigkeit erinnert an Vorgänger Tim Walter, der ebenfalls kaum Kritik an seinem riskanten Spielstil akzeptierte. Er blieb dennoch mehr als zweieinhalb Jahre im Amt, weil er zweimal die Relegation erreichte und mit der spektakulären Spielweise Hamburg elektrisierte. Dies lässt sich vom „Baumgart-Fußball“ nicht behaupten.

Positiv aus Sicht des HSV ist lediglich, dass auch die Konkurrenten nicht konstant punkten. Der Tabellenzweite Karlsruher SC - am kommenden Sonntag Gegner des HSV - ist lediglich drei Punkte entfernt.

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Sportvorstand Stefan Kuntz hat zu entscheiden, wie lange er an Baumgart festhält. Als das Spiel vorüber war, wirkte er in sich gekehrt, bedankte sich bei den Schiedsrichtern für eine gute Spielleitung und verschwand daraufhin in Richtung Kabine. Wann der Zeitpunkt gekommen ist, um einen Trainerwechsel vorzunehmen? Nur er selbst weiß es.

Dass er sich nicht äußern wollte, ist ein schlechtes Zeichen für Baumgart. Nach Informationen der Bild werden sich die Bosse am Sonntagvormittag mit dem Trainer zusammensetzen. Dann soll die Entscheidung über die Zukunft des 52-Jährigen fallen.