Sechstes Spiel, sechster Sieg: Hannover 96 hat dank seiner Heimstärke die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga erobert. Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl besiegte im Topspiel den Karlsruher SC mit 2:1 (0:1) und löste Fortuna Düsseldorf an der Spitze ab. Am Sonntag könnte der SC Paderborn aber mit einem deutlichen Sieg gegen Eintracht Braunschweig an Hannover vorbeiziehen.
Hannover spitze! Wirbel um Elfer
Der KSC ging zunächst durch Marcel Franke (45.) in Führung. Doch Jessic Ngankam (66.) und Marcel Halstenberg (89., Foulelfmeter nach Videobeweis) drehten mit ihren Toren die Begegnung. Für den Pokal-Achtelfinalisten Karlsruhe war es die erste Auswärtsniederlage der Saison.
„Er versucht einen Elfmeter herauszuholen“
Dabei sorgte die Entstehung des Elfmeters nach der Partie für ordentlich Frust bei den Gästen. Nicolai Rapp hatte im Strafraum Nicolo Tresoldi bei einer Klärungsaktion am Fuß getroffen, nach Überprüfung des VAR entschied Schiedsrichter Richard Hempel auf Strafstoß.
Der Übeltäter äußerte sich nach der Partie sichtlich aufgeregt am Sky-Mikrofon: „Ich sehe nicht was hinter mir ist. Er kommt vor mich und versucht einfach nur einen Elfmeter herauszuholen. Sowohl der Schiedsrichter als auch der Linienrichter meinten am Anfang noch es war Ball gespielt.“
Eichner sieht Rot: „Verstehe ich nicht“
Auch KSC-Trainer Christian Eichner hatte nach dem Schlusspfiff noch einen lautstarken Disput mit dem Unparteiischen auf dem Feld, weshalb Eichner noch die rote Karte sah. Auf die Szene angesprochen, sagte Eichner bei Sky: „Ich habe ihn nicht in einer Silbe beleidigt, das gibt es bei mir nicht. Es ging nur um die Nachspielzeit. Das hat mich auf die Palme gebracht. Ich darf aber anscheinend nicht so schnell auf den Schiedsrichter zu rennen. Die rote Karte verstehe ich trotzdem nicht.“
Bei einer späteren Nachfrage zeigte sich Eichner dann aber doch noch versöhnlicher und sagte: „Wenn man das nicht darf, dann muss er das so konsequent regeln. Ich hätte mir nur gewünscht, dass er mich etwas runterholt von den Emotionen. Aber wenn die Regel so ist, dann muss ich mich entschuldigen und dann wird mir das nicht mehr passieren.“
Ngankam mit Traumtor
Es entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche Begegnung. Fabian Kunze (11.) vergab per Kopf die frühe Führung der Gastgeber, auf der anderen Seite scheiterte Marvin Wanitzek (21.) an 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler.
Hannover war danach die aktivere Mannschaft und hatte die nächste große Möglichkeit. Havard Nielsen (24.) fand aus kurzer Distanz aber seinen Meister in KSC-Torhüter Max Weiß. Kurz vor der Halbzeit hatten die Gäste eine kleine Druckphase und belohnten sich. Der Ex-Hannoveraner Franke köpfte eine Ecke von Wanitzek ein.
Die Niedersachsen drängten nach der Pause auf den Ausgleich. Ex-Nationalspieler Halstenberg (56.) hatte aber mit einem Freistoß an die Latte Pech. Dann hämmerte der eingewechselte Ngankam den Ball nach einem schönen Solo aus spitzem Winkel unter die Latte. Halstenberg blieb dann kurz vor dem Ende beim Elfmeter cool.