Das Tischtuch zwischen Ralf Fährmann und dem FC Schalke 04 ist seit geraumer Zeit zerschnitten. Nun hat der kriselnde Zweitligist mit deutlichen Worten das Ende der Zusammenarbeit angekündigt. Zugleich nahm der Klub die ausgesprochene Abmahnung gegen Fährmann zurück.
Schalke rechnet mit Fährmann ab
„Auch wenn sich Ralf Fährmann nach eigener Aussage weiterhin für den besten Torhüter auf Schalke hält, wird er kein Spiel mehr für Königsblau bestreiten", hieß es in einem auf der Schalker Webseite veröffentlichten Statement des Schalker Vorstands.
Fährmann steht noch bis Saisonende bei den Königsblauen unter Vertrag. „Er wird unter keinen Umständen verlängert und Fährmann wird den Verein danach verlassen", hieß es in der Mitteilung.
Fährmanns Verhalten „lässt keine andere Entscheidung zu"
Man hätte sich einen anderen Abgang gewünscht, hätte dem langjährigen Schalker, der in der Knappenschmiede ausgebildet wurde, zunächst sogar ein Abschiedsspiel in Aussicht gestellt. „Das Verhalten von Ralf Fährmann lässt im Sinne von Schalke 04 jedoch keine andere Entscheidung zu."
Was ist passiert? Anlass der jüngsten Eskalation war ein Anfang Oktober in der Sport Bild erschienenes Interview, das Fährmann nach Angaben des Klubs ohne Vorabinformation an seinen Arbeitgeber führte und damit gegen vertragliche Vereinbarungen verstieß.
Schalke hatte den 36-Jährigen daraufhin abgemahnt. Fährmann wiederum reagierte im November mit einer Klage gegen den Klub vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen.
Schalke rechnet mit „Schlammschlacht"
„Wir haben verstanden, dass es zu keiner gütlichen Lösung kommen wird", hieß es nun in der Schalker Mitteilung. „Stattdessen droht bei einer öffentlichen Gerichtsverhandlung weiterer Schaden für Schalke 04, allein aufgrund der Nähe von Ralf Fährmann und seinem Umfeld zu Sport Bild ist mit einer Schlammschlacht zu rechnen."
Daher werde der Klub von weiteren Maßnahmen absehen und auch die ausgesprochene Abmahnung zurücknehmen.
Fährmann darf seit Saisonbeginn nur noch bei der U23 trainieren. Im Sommer hatte er ein Angebot zur Vertragsauflösung gegen eine Abfindung abgelehnt.
„Ich habe mir alles hart erarbeitet, habe gekämpft und gelitten. Diesen Vertrag habe ich mir verdient. So einfach ist das“, hatte Fährmann in dem besagten Sport-Bild-Interview dazu erklärt.