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2. Bundesliga: "Das ist völlig irre! Das habe ich noch nie gesehen!"

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2. Bundesliga: "Das ist völlig irre! Das habe ich noch nie gesehen!"

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Doppelter Elfer-Irrsinn in Liga 2

Im Zweitliga-Spiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und der SpVgg Greuther Fürth gibt es gleich zwei skurrile Elfmeter. Vor allem die erste Situation weckt bei Bayern-Fans Erinnerungen.
Gideon Jung (l.) war der Unglücksrabe bei Greuther Fürth
Gideon Jung (l.) war der Unglücksrabe bei Greuther Fürth
© IMAGO / Zink
Im Zweitliga-Spiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und der SpVgg Greuther Fürth gibt es gleich zwei skurrile Elfmeter. Vor allem die erste Situation weckt bei Bayern-Fans Erinnerungen.

Doppelter Elfmeter-Irrsinn in der 2. Bundesliga! Beim 2:2 (2:1) dem 1. FC Magdeburg und der SpVgg Greuther Fürth beim verschulden gleich zwei Spieler durch kapitale Blackouts im eigenen Strafraum Elfmeter.

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„Das ist völlig irre! Solche zwei Szenen in einem Spiel habe ich noch nie erlebt“, sagte Torsten Mattuschka in der Halbzeitpause bei Sky und erinnerte an einen bekannten Ex-Trainer: „Ede Geyer hätte gesagt: Sagt mal, habt ihr Tinte gesoffen?“

Was war passiert? Zunächst leistete sich Fürths Gideon Jung einen unglaublichen Aussetzer im eigenen Sechzehner. Der Abwehrspieler nahm den Ball in die Hand, da er dachte, es gebe einen Abstoß für sein Team. Doch er irrte sich - stattdessen gab es Elfmeter wegen unerlaubten Handspiels.

„Ich habe es gleich gemerkt. Ich war vorher nicht richtig drin in der Szene und habe dann gefühlt schon meine eigenen Gedanken gehabt. Ich war dann schon beim Abstoß, obwohl es keiner war. Deswegen nehme ich den Ball auch in die Hand“, erklärte Jung hinterher seinen Blackout. „Das darf mir auf jeden Fall nicht passieren. Respekt an die Mannschaft, dass sie das noch gedreht hat.“

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Elfmeter nach Jung-Blackout

Doch der Reihe nach. Fürths Keeper pflückte bei einem Angriff der Magdeburger einen hohen Ball aus der Luft und hielt ihn für einige Sekunden in der Hand, während er seine Vorderleute nach vorne beorderte. Jung blieb allerdings in Höhe des Fünfmeterraums stehen, Noll rollte ihm dann den Ball zu - und Jung nahm ihn mit beiden Händen auf, um ihn auf der Fünfmeterraumlinie zu platzieren. Ein Blackout, denn die Partie ging gar nicht mit Abstoß weiter, denn der Ball war zuvor gar nicht im Toraus.

Schiedsrichter Bastian Dankert entschied daher folgerichtig auf Elfmeter. Mohammed El Hankouri wollte dieses Geschenk zunächst nicht annehmen, denn Noll parierte seinen Strafstoß. Den abgewehrten Ball brachte Xavier Amaechi per Flanke aber wieder vors Tor, dort war El Hankouri dann zur Stelle und schloss aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung für Magdeburg ab (15.). Magdeburg baute die Führung wenig später durch Martijn Kaars (18.) noch aus.

Erinnerungen an „Kid‘s Mistake“ im Bayern-Spiel

Der kuriose Elfmeter weckt Erinnerungen an das Champions-League-Spiel des FC Bayern beim FC Arsenal im April dieses Jahres.

Damals nahm Arsenal-Verteidiger Gabriel den Ball bei einem Abstoß im eigenen Sechzehner in die Hand, nachdem Torhüter David Raya ihm den Ball mit dem Fuß zugespielt hatte. Schiedsrichter Glenn Nyberg entschied damals nicht auf Elfmeter und sprach von einem „Kid‘s Mistake“, wie die protestierenden Bayern-Spieler hinterher erklärten.

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Zweiter kurioser Handelfmeter in Magdeburg

In Magdeburg leistete sich dann auch noch Daniel Heber einen kompletten Aussetzer. Bei einem Fürther Angriff grätschte Amaechi knapp vor dem Strafraum Roberto Massimo in die Parade. Alle rechneten mit einem Freistoßpfiff, wohl auch Magdeburgs Heber, der den Ball im Strafraum in die Hand nahm - das Problem: Dankert hatte gar nicht gepfiffen. Dafür pfiff er nach dem Handspiel und entschied auf Elfmeter für Fürth.

„Aus meiner Sicht war es ein klares Foul. Deswegen war für mich auch klar, dass der Schiedsrichter jetzt pfeift. Dann nehme ich den Ball in die Hand. Und er sagt: Ich habe aber gar nicht gepfiffen, deswegen muss ich jetzt Elfmeter geben“, erklärte Heber hinterher. „Dass er das Foul nicht sieht, ist halt schwierig. Ich weiß nicht, ob er es aus seiner Perspektive einfach falsch gesehen hat. Meiner Meinung nach ist es ein Foul, deswegen habe ich den Ball in die Hand genommen, um die schnelle Ausführung zu verhindern.“

Sein Fazit: „Verrückt! Mit der Szene von Fürth und mit meiner Szene - das muss in die Geschichte eingehen.“

„Das hat es so im Fußball noch nicht gegeben“

Julian Green ließ sich die Chance nicht entgehen und erzielte den Fürther Anschlusstreffer (42.). Noel Futkeu (75.) glich für die Fürther im zweiten Durchgang aus.

Magdeburg verpasste dadurch den Sprung an die Tabellenspitze. „Ich habe so etwas noch nicht erlebt in einem Fußballspiel. Aber der Ball ist im Spiel, er nimmt ihn in die Hand. Und dann auf der anderen Seite noch einmal. Das hat es so im Fußball wahrscheinlich noch nicht gegeben“, sagte Magdeburg-Trainer Christian Titz über die „Hand-Groteske“ und haderte mit dem verspielten Sieg: „Wir gehen völlig falsch in die Pause, statt womöglich 4:0 steht es auf einmal 2:1.“