Eintracht Braunschweig hat im emotionalen 181. Niedersachsenderby gegen Hannover 96 einen befreienden Sieg gelandet. Das Team von Trainer Daniel Scherning setzte sich am Sonntag mit 2:0 (1:0) gegen den Erzrivalen durch und verließ die Abstiegsränge der 2. Bundesliga. Die Gäste verlieren vorerst die Tuchfühlung zu Rang drei.
Zieler wütet nach Derby-Pleite
Eintracht Braunschweig entscheidet das Niedersachsenderby gegen Erzrivale Hannover 96. Gästekeeper Ron-Robert Zieler ist nach der Pleite komplett bedient.
Eintracht Braunschweig entscheidet das Niedersachsenderby gegen Erzrivale Hannover 96. Gästekeeper Ron-Robert Zieler ist nach der Pleite komplett bedient.
„Fast alles“ habe gefehlt, monierte 96-Keeper Ron-Robert Zieler anschließend bei Sky und redete sich in Rage: „In allen Belangen waren wir heute unterlegen. Es ist schwer zu erklären, so unmittelbar nach dem Spiel fehlen mir ein Stück weit die Worte.“
Zieler ergänzte: „Wir sind brutal enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, dass wir eigentlich weiter sind und diese Geschichte hier besser annehmen. Wenn man das Spiel sieht, dann haben wir uns ein bisschen in deren Welt reinziehen lassen. Wir haben in der ersten Hälfte eine ganz schlechte Partie abgeliefert und unterm Strich einfach verdient verloren.“
Zieler sucht nach Erklärungen
Die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielern konnte sich Zieler nicht erklären. „Wenn man sieht, wie wir teilweise zuhause agieren, dann ist sowas unerklärlich. Ich kann das nicht verstehen. Ich verstehe nicht, wie wir zuhause so gut spielen können und auswärts so bescheiden.“
Die Partie begann durchaus rasant und mit klaren Vorteilen für die Braunschweiger, die durch Fabio Kaufmann (20.) verdient in Führung gingen. Bis zur Halbzeit blieben die "Löwen" tonangebend, erst nach dem Seitenwechsel kam 96 stärker auf. Doch Rayan Philippe (90.+3) sorgte per Handelfmeter für die Entscheidung.
„Ich wusste, dass es heute von Anfang an was braucht, um die Leute hier mitzunehmen“, sagte Torschütze Kaufmann: „Am Ende haben wir absolut verdient gewonnen. Ich hoffe, dass uns dieser Sieg Zutrauen und Überzeugung gibt.“
Großaufgebot der Polizei bei „Hochrisikospiel“
Enzo Leopold (59.) mit einem Freistoß und Bartlomiej Wdowik (70.) hatten sich zuvor noch dem Ausgleich angenähert - doch die Braunschweiger Defensive hielt. Auf der Gegenseite suchte die Eintracht die Entscheidung und jubelte kurzzeitig nach einem Gestocher vor dem Tor von Ron-Robert Zieler. Doch Schiedsrichter Daniel Schlager erkannte den vermeintlichen Treffer nach einem Hinweis vom Videoschiedsrichter auf ein Handspiel ab (83.).
Begleitet wurde das „Hochrisikospiel“ von einem Großaufgebot an Sicherheitskräften. Die Polizei setzte unter anderem einen Hubschrauber ein und hielt einen Wasserwerfer bereit. Bis zum Anpfiff blieb es weitgehend ruhig, das Kontingent für die Gästefans war deutlich reduziert worden.