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Auf Geld verzichten? Schalke-Star: "Ich habe gelitten!"

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Auf Geld verzichten? Schalke-Star: "Ich habe gelitten!"

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Fährmann: „Ich habe gelitten“

Ralf Fährmann verbringt grade seine letzten Monate beim FC Schalke 04, im Sommer läuft sein Vertrag bei den Königsblauen aus. Der Torwart hält sich mittlerweile lediglich bei der U23 fit, nun spricht er über seine Situation.
Ralf Fährmann spricht nach dem Pokal-Ausscheiden über die aktuellen Entwicklungen bei Schalke 04 unter Neu-Trainer Karel Geraerts
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Ralf Fährmann verbringt grade seine letzten Monate beim FC Schalke 04, im Sommer läuft sein Vertrag bei den Königsblauen aus. Der Torwart hält sich mittlerweile lediglich bei der U23 fit, nun spricht er über seine Situation.

Seit knapp 20 Jahren ist Ralf Fährmann ein Teil des FC Schalke 04, zwischenzeitlich trennten sich die Wege, am Ende fanden Spieler und Verein aber immer wieder zueinander. Im Sommer 2025 läuft nun der Vertrag des einstmals gefeierten Torhüters aus.

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Bei den Königsblauen hat Fährmann seit längerer Zeit nicht mehr den Posten als klare Nummer Eins inne. Mittlerweile hält er sich nur noch in der U23 fit. Im Sport Bild-Interview spricht der 36-Jährige über die Zeit bei den Knappen.

Fährmann: „Sieht dann so aus, als würden die Spieler nicht liefern“

Vor allem der Abstieg mit Schalke in die 2. Liga schmerzt dem Torwart sehr: „Das ist brutal schwer. Mit Schalke im Bernabéu zu spielen und nur ein paar Jahre später in der 2. Liga ranzumüssen, das muss man im Kopf erst mal verarbeiten. Ich habe mich oft gefragt, wie es so weit kommen konnte.“

Auch für ihn als Spieler war der Absturz nicht einfach zu managen: „Du musst als Torhüter noch mehr nachdenken. Je höherklassiger du spielst, desto mutiger kann man als Schlussmann sein. Weil kleinere Fehler schneller ausgebügelt werden und die Mitspieler unter Druck einfach besser reagieren.“

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Vor einigen Jahren spielte Fährmann noch Königsklasse, in der Champions League durfte er 16 Mal auflaufen, auch in der Europa League stand er 21 Mal in der Start-11. Nun muss er zuschauen, wie der FC Schalke im Mittelfeld der zweiten Liga versinkt, weit weg von altem Glanz. Auch die ständige Rotation auf der Trainerbank trug dazu bei: „In den letzten Jahren hatten wir eine hohe Fluktuation an Trainern. Und jeder hatte seinen eigenen Ansatz. So fehlten Automatismen, und es sieht dann auf der Tribüne so aus, als würden die Spieler nicht liefern.“

Viel Kritik: „Gewohnt, Dinge mit dir selbst auszumachen“

Fährmann wechselte 2003 in die U17 des Vereines, 2007 gelang ihm der Sprung zu den Profis, in den folgenden 17 Jahren fanden 25 Trainerwechsel statt, nun folgt der nächste, Kees van Wonderen nimmt den Posten des Chef-Coaches ein - ein irrer Trainerverschleiß. Der Torhüter hatte es bei der Menge an Trainern oftmals nicht einfach, wurde mit schwankenden Leistungen oft für Misserfolg schuldig gemacht und mehrfach degradiert.

Keine leichte Zeit für Fährmann: „Ich habe das so wenig wie möglich an mich rangelassen und versucht, durch Training Halt und Selbstbewusstsein zu bekommen. Als Torwart bist du ohnehin gewohnt, Dinge mit dir selbst auszumachen.“

Fährmann verweigert Vertragsauflösung: „Ich habe gelitten“

Im Sommer 2024 stand eine Auflösung seines lukrativen Vertrages im Raum, nachdem er unter Ex-Trainer Karel Geraerts keine Rolle gespielt hat. Für Fährmann keine Option: „Ich habe mir alles hart erarbeitet, habe gekämpft und gelitten. Diesen Vertrag habe ich mir verdient. So einfach ist das.“ Damit hat er bei den Fans des finanziell angeschlagenen Revierklubs allerdings viel Kredit verspielt.

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Bei seiner letzten Vertragsverlängerung im Sommer 2021 ist Schalke in die 2. Liga abgestiegen. In der Abstiegssaison war Fährmann gesetzt, spielte abgesehen von Verletzungen jedes Spiel. Mittlerweile kann der Keeper 289 Einsätze für die Knappen vorweisen, nur zwei Torhüter spielten öfter für Schalke.

Karriereende nach Schalke noch keine Option

Der Profi-Fußball hat den Menschen Fährmann in eine Maschine verwandelt, wie er ehrlich zugibt: „Du hast zu funktionieren. Niemanden interessiert es, ob man sich im Abschlusstraining den Finger ausgekugelt oder sich vor dem Spiel das Knie hat spritzen lassen. Du darfst keine Schwächen zeigen. Du musst viel Unqualifiziertes ertragen.“

An ein Karierende nach 2025 denkt er aber noch nicht: „Sollte es eine interessante Aufgabe sein, werde ich weitermachen.“

Eines steht fest: die Geschichte beim FC Schalke 04, die für Fährmann 2003, im jungen Alter von 14 Jahren, begonnen hat, nimmt über zwei Jahrzehnte später sein Ende. Bis zu seinem endgültigen Abschied muss die Vereins-Legende weiter in der U23 verharren und hoffen, dass es bei Schalke unter van Wonderen nun wieder bergauf geht.