Ein einziges Tor. Nach neun Spielen. Und selbst das liegt bereits zweieinhalb Monate zurück. Die Ladehemmung bei Jahn Regensburg nimmt mittlerweile groteske Formen an, seit 686 Minuten plus Nachspielzeit wartet der Aufsteiger in der 2. Bundesliga auf seinen zweiten Treffer. Trainer Joe Enochs ist verzweifelt, doch der Amerikaner hat eine simple Lösung parat.
Eine historische Schmach droht
„Je näher der Ball am gegnerischen Tor ist, desto größer ist die Chance, dass wir zum Torerfolg kommen“, sagte Enochs. Seine Mannschaft müsse mehr „Strafraumaktionen forcieren“, auch mal den Ball lang vor das gegnerische Tor schlagen. Einfacher gesagt, als getan.
Ladehemmung bei Ganaus, Kother und Viet
Im besten Fall soll schon im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg am Freitagabend (18.30 Uhr im LIVETICKER) der Knoten platzen. „Wir haben genug Leute, die nachgewiesen haben, dass sie Tore schießen können“, sagte Enochs. Der Coach dürfte dabei vor allem an Noah Ganaus, Dominik Kother und Christian Viet gedacht haben. Das Trio hatte in der vergangenen Drittligasaison zusammen 30 Treffer erzielt.
Kother war es auch, der am zweiten Spieltag den 1:0-Siegtreffer gegen Mitaufsteiger SSV Ulm erzielte. Am 9. August war das. Es folgte noch die Pokalüberraschung gegen den Bundesligisten VfL Bochum (1:0), doch danach gingen die Regensburger in sieben Ligapartien immer leer aus. Beim 0:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern holten die Oberpfälzer in dem Zeitraum lediglich einen Punkt.
Nur Alemannia Aachen (2011/12) hatte nach neun Spieltagen insgesamt nur einmal getroffen, in der darauffolgenden Partie legten die Aachener aber ihr zweites Saisontor nach. Erzielt der Jahn demnach bei der Mannschaft von Trainer Miroslav Klose kein Tor, stellen die Regensburger einen Negativrekord auf. Ein Tor in zehn Spielen gab es seit der Einführung der 2. Bundesliga zur Spielzeit 1974/75 noch nie.
Jahn-Trainer Enochs: „Keine einfache Situation“
„Für uns alle ist es keine einfache Situation. Wir sind alle in der Verantwortung“, sagte Enochs, der trotz des schwachen Saisonstarts zuletzt Rückendeckung erhielt: „Wir müssen anfangen, zu punkten.“
Immerhin: Mit Blick auf die Tordifferenz von 1:22 liest sich die Punkteausbeute ziemlich gut. Vier Zähler sammelten die Donaustädter bisher, der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nur drei Punkte. Der Klassenerhalt ist somit noch längst nicht verloren. Nur treffen sollten sie in Regensburg mal wieder.