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Ist ER jetzt Schalkes Retter?

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Der Schalke-Retter?

Der Machtkampf auf Schalke ist fürs Erste beendet - Kaderplaner Ben Manga übernimmt nach den Freistellungen von Karel Geraerts und Marc Wilmots vorerst die sportliche Gesamtverantwortung. Keiner hat mehr Einfluss auf den S04, als der „Perlentaucher“, der in Frankfurt berühmt wurde.
Der FC Schalke 04 trennt sich von Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots. Bis zur Länderspielpause wird erstmal der bisherige U23-Coach Jakob Fimpel interimsweise das Traineramt übernehmen.
Der Machtkampf auf Schalke ist fürs Erste beendet - Kaderplaner Ben Manga übernimmt nach den Freistellungen von Karel Geraerts und Marc Wilmots vorerst die sportliche Gesamtverantwortung. Keiner hat mehr Einfluss auf den S04, als der „Perlentaucher“, der in Frankfurt berühmt wurde.

Schon seit Wochen glich der FC Schalke 04 einem Pulverfass. Die 3:5-Niederlage nach 3:0-Führung gegen Darmstadt diente letztendlich wohl nur als Katalysator, der die Vorgänge beschleunigte und das Ende von Trainer Karel Geraerts bereits nach sechs Saisonspielen besiegelte. (Alles zum Schalke-Beben ab 11 Uhr im STAHLWERK Doppelpass LIVE auf SPORT1 und im Stream)

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Gut möglich, dass ein besseres Ergebnis eine Trennung von Geraerts nur hinausgezögert hätte. Denn der Belgier hatte Kaderplaner Ben Manga, der den S04 langfristig wieder auf die richtige Bahn lenken soll, schon länger im Weg gestanden.

Manga hat den Machtkampf gewonnen, das bestätigte auch Ex-Schalker Simon Terodde am Sky-Mikro. Kurz nach der verkündeten Freistellung von Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots, der bis zuletzt zum belgischen Trainer gehalten haben soll, hatte der Ex-Profi bei der Übertragung der 2. Bundesliga über seinen ehemaligen Klub gesprochen.

Geraerts? Manga setzt sich durch

Die Entscheidung beruhe nicht nur auf den schlechten Ergebnissen der letzten Wochen, sondern auf einer schon länger bestehenden „negativen Gesamtentwicklung“, teilten die Königsblauen in ihrer offiziellen Mitteilung mit. Zudem haben die Verantwortlichen feststellen müssen, dass es in der Führungsriege unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der fußballerischen Entwicklung gab.

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Jetzt ist klar: Die Ansichten von Manga, der durch seine erfolgreiche Zeit bei Eintracht Frankfurt als „Perlentaucher“ mit großen Vorschusslorbeeren nach Gelsenkirchen kam, haben sich durchgesetzt. Wirklich überraschend sind die Neuigkeiten aus Gelsenkirchen allerdings nicht. Schon nach seinem kurz nach Amtsantritt beim S04 soll Bienvenido Manga-Ubenga, wie der 50-Jährige mit vollem Namen heißt, Trainer für die Ablösung von Geraerts vorgeschlagen haben.

Im Sommer war der freigestellte Schalke-Coach von seinem Ex-Klub FC Brügge umworben worden und hatte sich nur zögerlich zu den Königsblauen bekannt. Laut Sky habe Kaderplaner Manga, der das Zögern des Belgiers kritisierte, damals bereits zwei Ersatzkandidaten vorgeschlagen. Anschließend hatte sich Geraerts dann doch für einen Verbleib entschieden.

Manga kritisierte Geraerts öffentlich

Mit Manga verfolgen die Schalker Verantwortlichen einen langfristigen Plan. Seine Transfers sollen Schalke sportlich stabilisieren und finanziell sanieren. Entscheidend ist dafür die Weiterentwicklung der Spieler, wofür diese in erster Linie Spielzeit benötigen. Einige Manga-Transfers blieben bei Geraerts allerdings zunächst außen vor, weswegen der Kaderplaner öffentlich gegen den Coach schoss.

„Jeder hat eine eigene Meinung. Sie haben Ihre, ich habe meine. Aber am Ende stellt der Trainer die Mannschaft auf“, kritisierte der 50-Jährige die mangelnden Einsätze der Neuzugänge Martin Wasinski (20) und Felipe Sánchez (20) im Gespräch mit der WAZ. „Wenn der Trainer sagt, Wasinski und Sanchez sind nicht so weit in seinen Augen, dann müssen wir das respektieren. Ob es mir gefällt, spielt keine Rolle. Wer schon einmal in Argentinien war, der weiß, wie da Fußball gespielt wird. Da ist in jedem Spiel Krieg auf dem Platz. Wenn ein Junge mit 20 Jahren da gespielt hat, sollte er in meinen Augen auch gegen Magdeburg und Darmstadt spielen können.“

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In einem Telefonat sollen sich Manga und Geraerts zwar ausgesprochen haben, die Differenzen der beiden waren jedoch zu keinem Zeitpunkt zu überbrücken - zu unterschiedlich sind ihre Meinungen und Ideen von der Art des Fußballs und der Spieler, die Schalke wieder erfolgreich machen sollen. Eine frühzeitige Trennung im Sommer wäre für alle Parteien deswegen womöglich die bessere Lösung gewesen.

Manga schlug wohl bereits im Sommer zwei Trainer vor

Dass Manga im Sommer bereits Ersatzkandidaten vorschlug, könnte nun immerhin die Trainersuche beschleunigen. „Noch heute werden wir mit konkreten Gesprächen beginnen“, ließ Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann verlauten, dennoch soll Interimstrainer Jakob Fimpel (U23-Trainer) die nächsten beiden Spiele als Cheftrainer fungieren.

Die sportliche Gesamtverantwortung nach der Freistellung von Wilmots geht dagegen in die Hände von Manga über. Man wolle zusätzlich aber noch eine weitere Person für die sportliche Leitung suchen, die perfekt zum neuen Schalker Weg unter Manga passt.

Keine Person ist nun mehr im königsblauen Rampenlicht, als der 50-Jährige aus Äquatorialguinea, der sich seinen Namen vor allem durch seine erfolgreichen Transfers als Chefscout in Frankfurt machte. Nachdem er zuvor bei der TSG Hoffenheim und dem VfB Stuttgart als Scout gearbeitet hatte, übernahm er 2016 die Leitung der Scouting-Abteilung in Frankfurt und formte die Mannschaft der Hessen um.

Schalkes Konzept steht und fällt mit Mangas Expertise

Daichi Kamada (kam 2017 aus Japan), Evan N‘Dicka (kam 2018 aus Frankreich) und Tuta (kam 2019 aus Brasilien) heißen einige seiner erfolgreichsten Transfers aus seiner Zeit bei den Hessen. Ganz oben muss allerdings zwingend Randal Kolo-Muani genannt werden, den Manga 2022 ablösefrei an den Main lockte, ehe der Franzose ein Jahr später für 95 Millionen Euro zu PSG wechselte.

In Schalke erhofft man sich den gleichen Erfolg, nur eine Etage tiefer. Mit Mangas Transfers von Moussa Sylla (24), Martin Wasinski (20), Adrian Gantenbein (23), Emil Hojlund (19), Felipe Sánchez (20) und Co. will man ähnliche Effekte schaffen. Das neue Konzept Schalke 04 steht und fällt mit der Expertise von seinem neuen starken Mann: Ben Manga. Der Perlentaucher genießt im Schatten der Veltins-Arena große Bedeutung, doch was passiert, wenn er keine Perlen findet?