Aufatmen bei Schalke 04! Die Königsblauen setzten sich am Samstagabend im Zweitliga-Topspiel bei Preußen Münster mit 2:1 (0:0) durch und fuhren nach vier sieglosen Pflichtspielen einen bitter benötigten Dreier ein.
Befreiungsschlag nach Schalke-Beben
Joel Grodowkski sorgte in der 32. Minute für die vermeintliche Führung der Gastgeber, doch der Treffer wurde aufgrund einer Abseitsposition wieder aberkannt. Nach Wiederanpfiff durfte Münster dann nach einem Slapstick-Tor von Charalampos Makridis (54.) endlich jubeln.
Hildmann: „Das nervt mich total“
„Ich glaube nicht, dass Schalke 04 dieses Spiel heute gewonnen hat, sondern wir haben es verloren. Ich glaube, wir waren echt gut drin. Wir hatten einen Gegner, der in der zweiten Hälfte gar nicht richtig auf dem Platz war“, ärgerte sich Preußen Münsters Coach Sascha Hildmann im Interview bei SPORT1.
Den erste Gegentreffer konnte der Coach nicht nachvollziehen. Ein misslungener und zu kurz geratener Klärungsversuch regte Hildmann auf, „da musst du doch den Ball über das Dach jagen – bis er nicht mehr runterkommt. Und das sind so einfach Fehler, die in dieser Liga bestraft werden. Das dürfen wir uns einfach nicht erlauben“, resümierte der 52-Jährige.
„Du machst einen Gegner stark, der eigentlich gar nicht stark war. Am Schluss verlierst du so ein Spiel und fragst dich, warum du es verloren hast. Und das nervt mich total“, führte er anschließend aus.
Sylla erzielt einen Doppelpack
Die Schalker gaben sich nach dem Rückstand nicht auf und spielten immer mutiger nach vorne. Doppelpacker Moussa Sylla (67., 74.) drehte die Partie zugunsten der Gäste. In der Schlussphase kam Münster immer wieder zu aussichtsreichen Gelegenheiten, konnte die Partie jedoch nicht mehr ausgleichen.
Schalke Kapitän Kenan Karaman war nach der Partie überaus erleichtert. „Die drei Punkte tun enorm gut, auch für die Seele.“ Die letzten zehn Tage seien enorm schwierig gewesen. „Aber wir haben den Kampf angenommen, auch wenn wir am Ende etwas Glück hatten. Das muss auch mal sein.“
Nach der Trennung von Trainer Karel Geraerts, Co-Trainer Tim Smolders sowie Sportdirektor Marc Wilmots feierte Interimstrainer Jakob Fimpel ein gelungenes Debüt als Chef-Coach. Fimpel bekommt bis zur Länderspielpause am kommenden Samstag gegen Hertha BSC die Chance, nochmals Eigenwerbung für eine Weiterbeschäftigung zu betreiben.
Der kurzfristig beförderte Regionalliga-Coach der Schalker U23 soll eine mögliche B-Lösung sein, falls Weltstar Raúl absagt. Zumal er beim mit 168 Millionen Euro verschuldeten Klub vermutlich die günstigste Variante wäre.
Bei der ersten Bewährungsprobe geriet seine Mannschaft von Beginn an unter Druck. Erst als Münster einige Chancen ausließ, stabilisierte sich die Defensive. Eine Woche nach dem denkwürdigen Debakel gegen Darmstadt 98 (3:5) fehlte den Gästen im Offensivspiel meist die Präzision.
Kurz nach der Pause war es dann aber soweit: Einen verunglückten Abwehrversuche der Schalker nutzte Makridis. Schalke sah sich zunächst weiter dem Druck der Gastgeber ausgesetzt. Als aber Münsters Johannes Schenk einen Distanzschuss nach vorne abprallen ließ, staubte Sylla zum Ausgleich ab. Kurz darauf lenkte er einen Klärungsversuch der Gastgeber mit der Brust zur Führung ins Tor.
Schalke klettert in der Tabelle auf Rang 12, Münster rutscht auf den 15. Rang ab.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)