Darmstadt 98 ist immer noch nicht in der 2. Bundesliga angekommen und hat seinen Saisonstart endgültig verpatzt! Der Erstliga-Absteiger kam am 3. Spieltag trotz Führung nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg hinaus. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt haben die Lilien nur einen Punkt auf dem Konto.
Klose jubelt über Traumtor
Der schwedische Neuzugang Isac Lidberg (23.) traf für die Hessen. Der Club und sein Startrainer Miroslav Klose konnten sich über das sehenswerte Jokertor des eingewechselten Tschechen Michal Sevcik (62.) freuen.
„Ich habe den Jungs gesagt, dass sie enttäuscht sein dürfen und müssen. Wir haben zwei Punkte verloren“, sagte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht bei Sky: „Wir haben 90 Minuten plus fünf Vollgas gegeben, aber wir wurden nicht belohnt.“ Klose will das Spiel dagegen „knallhart“ analysieren: „Das ist nicht der Fußball, den wir uns vorstellen.“
Vor 17.600 Zuschauern im Stadion am Böllenfalltor war Darmstadt in der ersten halben Stunde das klar bessere Team. Die erste große Chance verbuchte Killian Corredor, der an FCN-Torwart Jan Reichert scheiterte (16.). Kurz darauf machte es Lidberg besser. Nürnberg wachte spät auf, Jens Castrop konnte Darmstadts Torwart Marcel Schuhen aber zweimal nicht überwinden (36./44.).
Den Beginn des zweiten Durchgangs verschliefen die Gäste erneut, Darmstadt hätte mehrfach erhöhen können. Stattdessen traf auf der anderen Seite der drei Minuten zuvor in die Partie gekommene Sevcik spektakulär aus der Distanz.
Düsseldorf dreht Partie gegen Ulm
Fortuna Düsseldorf hat derweil mit viel Moral einen wichtigen Sieg erzielt. Nach dem überraschenden Pokalaus beim Drittligist Dynamo Dresden gewann die ambitionierte Mannschaft von Trainer Daniel Thioune beim Aufsteiger SSV Ulm glücklich mit 2:1 (0:1), verpasste aber den möglichen Sprung an die Tabellenspitze.
Die weiter punktlosen Spatzen vergaben spät den ersten Zweitligasieg seit 23 Jahren. Felix Higl gelang für den SSV, der letzte Woche im Pokal gegen Rekordmeister FC Bayern 0:4 verloren hatte, in der 41. Minute per Foulelfmeter die Führung. Dzenan Pejcinovic (81.) glich im Nachschuss nach einem Handelfmeter aus. Nur 76 Sekunden später traf Danny Schmidt für Düsseldorf, das nach drei Spielen sieben Punkte auf dem Konto hat.
Der Liga-Alltag sei „essentiell. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen“, forderte Thioune von seinem Team. Immerhin konnte er auf Rückkehrer Dawid Kownacki bauen, den die Düsseldorfer aus Bremen ausgeliehen haben. Der polnische Stürmer benötigte auch keine lange Anlaufzeit und verzog in der ersten Hälfte zweimal knapp.
Nach dem Rückstand war die Fortuna um den Ausgleich bemüht, hatte aber zunächst einige Probleme. Allerdings hatte Fortuna-Angreifer Felix Klaus in der 70. Minute ganz viel Pech, als sein sehenswerter Schuss vom rechten an den linken Pfosten und von dort ins Spielfeld zurück prallte. Im Endspurt drehte die Fortuna aber doch noch das Spiel.