Große Aufregung beim klaren 5:0 (2:0) des 1. FC Köln gegen Eintracht Braunschweig! In der 26. Minute trafen die Hausherren zum 1:0 nach einem Eckball - ein Tor, das vehemente Proteste der Eintracht hervorrief. Was war passiert?
Riesenwirbel um diese Köln-Szene!
Leart Paqarada legte sich bei einem Eckstoß den Ball an der Fahne zurecht, neben ihm stand Linton Maina. Der Linksverteidiger tippte den Ball kurz an und spielte den Ball minimal ins Feld, doch Maina hob ihn wieder auf und legte ihn erneut an die Fahne.
Braunschweig-Star tobt: „Vielleicht in der Schiedsirchterschulung vergessen“
Braunschweigs Fabio Kaufmann rannte sofort Richtung Eckfahne und machte den Referee Matthias Jöllenbeck darauf aufmerksam, dass die Ecke doch schon ausgeführt wurde.
Dennoch durften die Kölner noch einmal ausführen - und trafen! Maina flankte den Ball in die Strafraummitte, wo Timo Hübers hochstieg und per Kopf vollendete.
Kaufmann konnte es nach dem Spiel am SPORT1-Mikro nicht fassen. „Was soll ich dazu sagen? Es ist ganz klar. Haben sie vielleicht in der Schiedsrichterschulung vergessen anzusprechen, dass man eine Eckballvariante jetzt anspielen darf und dann den Ball in die Hand nehmen kann“, schimpfte der Mittelfeldspieler.
„Hauptsache wir haben eine Kapitänsregel und die weiß er (der Schiedsrichter, Anm. d. Red.) gut anzuwenden ...“, fügte er sarkastisch an: „Für mich ein klares Handspiel und anscheinend haben da viele Augen danebengeschaut.“
Kaufmann hatte in der Szene auch noch bei Jöllenbeck nachgefragt, aber: „Erst wollte er gar nicht mit mir reden, gibt ja die Kapitänsregel anscheinend. Und dann hat er irgendwie gemeint, dass er den Eckstoß irgendwie freigeben muss - für mich auch neu. Aber wie gesagt: Das sind dann immer die Sachen... Das ist alles wichtig und die entscheidenden Szenen, das ist dann immer nicht wichtig. Für mich ist es ein klares Handspiel und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
„Der Eckball ist gespielt worden. Oh oh oh!“
„Das war eine eigenartige Situation. Er spielt den Ball nach vorne, dann gibt‘s ein Handspiel vom 1. FC Köln“, wunderte sich auch SPORT1-Experte Peter Neururer: „Der Eckball ist gespielt worden. Oh, oh, oh!“
Der VAR meldete sich nicht, auch weil er beim erneuten Eckball nicht mehr eingreifen durfte - dementsprechend zählte der Treffer.
„Der eine Spieler spielt den Ball, der andere Spieler nimmt ihn mit der Hand auf. Das ist ein klarer Regelverstoß“, wunderte sich Braunschweig-Coach Daniel Scherning bei SPORT1. Er habe dies dem Schiedsrichter auch gesagt. „Er hat dann gesagt, dass er vorher abgepfiffen hat, weil unser Spieler die Distanz nicht eingehalten hat. Er kann es sich auslegen, wie er will.“
Als Erklärung für die deutliche Niederlage wollte Scherning dies aber nicht verstanden wissen. „Darum geht es gar nicht. Wir haben ein desolates Spiel abgeliefert. Wir haben uns bei allen Toren relativ blöd verhalten.“
Als nach dem ersten Tor strömender Regen mit Blitz und Donner einsetzte, drehte Köln erst so richtig auf.
Köln schießt Braunschweig ab
Der wechselwillige Dejan Ljubicic erhöhte nach einer sehenswerten Kombination (34.), Tim Lemperle (58.) und Ljubicic (61.) legten nach der Pause nach.
Kurz vor Schluss traf zudem der eingewechselte Luca Waldschmidt (88.), der wegen schwacher Leistungen zuletzt zunehmend kritisch betrachtet wurde. Zuvor hatte es für den FC ein 1:2 gegen den Hamburger SV und ein 2:2 bei der SV Elversberg gegeben.
Braunschweig, mit zwei deutlichen Niederlagen in der Liga (1:5 bei Schalke 04 und 1:3 gegen den 1. FC Magdeburg) dem Aus im DFB-Pokal (1:4 gegen Eintracht Frankfurt) noch schlechter gestartet als der FC, bleibt ohne Punkt Tabellenletzter.