Ganz bitterer Fehlstart für den Weltmeister: Georgiens EM-Held Budu Zivzivadze hat Miroslav Klose das Pflichtspieldebüt als Trainer des 1. FC Nürnberg mit drei Toren verdorben. Klose und der Club führten zum Zweitligastart nach einer ganz starken Anfangsphase beim Karlsruher SC schon 2:0, als die „Budu-Show“ begann: Der Georgier drehte das Spiel im Alleingang zum Karlsruher 3:2-Sieg.
Albtraum-Start für Klose!
„Nach 35 Minuten haben wir das Fußballspielen eingestellt, waren nicht mehr mutig genug und haben unsere Spieler nicht mehr gefunden“, analysierte Klose bei Sky. „Wenn das Stadion kommt, braucht es Leute, die Ruhe bewahren. Die haben wir leider nicht gehabt.“
Zivzivadze trifft in bester Klose-Manier
Klose will offensiven Fußball spielen lassen - und das gelang zumindest im ersten Spielabschnitt ganz gut. Nach einem Steilpass umspielte Kanji Okunuki KSC-Torhüter Max Weiß und traf (20.). Das hätte wohl auch der Weltmeister kaum besser gekonnt, der Abgang des Top-Torschützen Can Uzun zu Eintracht Frankfurt war zumindest kurz vergessen. Allerdings hatte KSC-Stürmer Fabian Schleusener zuvor bereits die Querlatte getroffen (17.), später klärte der neue Nürnberger Abwehrchef und Kapitän Robin Knoche seinen Schuss auf der Torlinie (29.).
Der KSC also scheiterte knapp - der FCN schlug ein weiteres Mal eiskalt zu. Florian Pick kämpfte sich im Strafraum an mehreren Gegenspielern vorbei und spitzelte den Ball ins Tor, Klose jubelte (31.): Die spielerischen Ansätze waren vielversprechend. Defensiv haperte es noch, Zivzivadze (45.+2) traf aus Mittelstürmerposition zum Anschluss.
Nürnberg überließ dem KSC fortan den Ballbesitz, Offensivbemühungen gab es nur noch, wenn sie sich wirklich anboten. Jedoch blieb der KSC auch lange ohne Torchance auf den Ausgleich, Knoche organisierte seine Abwehr stark. Ein Fehlpass aber brachte alles ins Wackeln, Zivzivadze drehte sich hervorragend um U17-Weltmeister Finn Jeltsch und schloss gekonnt ab (73.). Als der Georgier wieder aus der Drehung auch noch das dritte Tor erzielte (79.), versank das ausverkaufte Wildparkstadion in Ekstase.
Für Klose ist Nürnberg die erste Station als Cheftrainer im deutschen Profifußball. Der Weltmeister von 2014 hat beim Klub einen Vertrag bis 2026. In einer Pressemitteilung erklärte er: „Tradition, Leidenschaft, ehrliche Arbeit, tolle Fans – das alles sind Dinge, die ich am Fußball liebe und die ich mit dem 1. FC Nürnberg verbinde. Deshalb hat mich die Möglichkeit, hier Trainer zu werden, sofort gepackt.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)