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Krachend gescheiterter Plan: Vom DFB-Zettel auf die Zweitliga-Ersatzbank?

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Krachend gescheiterter Plan: Vom DFB-Zettel auf die Zweitliga-Ersatzbank?

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Ein krachend gescheiterter Plan

Nach dem Abstieg des 1. FC Köln schien im Tor eigentlich alles klar zu sein: Marvin Schwäbe wird teuer verkauft, Leih-Rückkehrer Jonas Urbig dafür die neue Nummer 1. Doch nun könnte ein Teil des Plans krachend scheitern.
Der 1. FC Köln erkämpft sich einen Punkt beim VfL Bochum. Neben Torschütze Davie Selke bedankt sich Trainer Steffen Baumgart vor allem bei einem Leistungsträger.
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Nach dem Abstieg des 1. FC Köln schien im Tor eigentlich alles klar zu sein: Marvin Schwäbe wird teuer verkauft, Leih-Rückkehrer Jonas Urbig dafür die neue Nummer 1. Doch nun könnte ein Teil des Plans krachend scheitern.

Spieglein, Spieglein an der Wand  - wer ist eigentlich der beste Ersatzkeeper im ganzen Land? An Sven Ulreich vom FC Bayern oder Dortmunds Alexander Meyer werden viele denken, auch Matej Kovar von Bayer Leverkusen könnte eine passende Entgegnung sein. Aber die Antwort in der 2. Liga suchen? Mehr als einige verwirrte Blicke würde das wohl nicht auslösen. Durchaus zu Unrecht.

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Denn eine mögliche Antwort ließe sich ebenso beim 1. FC Köln finden, wo derzeit ein kleines Torwart-Dilemma entsteht. Wobei „klein“ fast eine Untertreibung wäre. Neben sportlichen Gesichtspunkten umfasst die Problematik selbst die finanzielle Ebene - bei den in dieser Hinsicht schon lange klammen Geißböcken ein nie zu unterschätzender Aspekt. Gerade nach dem Bundesliga-Abstieg, als mancher Leistungsträger eigentlich gewinnbringend abgegeben werden sollte, nicht zuletzt der langjährige Platzhirsch zwischen den Pfosten.

Schwäbe nur noch Nummer zwei hinter Urbig

Marvin Schwäbe heißt der Mann, um den es in diesem Fall geht. Der 29-Jährige rettete seinen Vorderleuten in den letzten Jahren unzählige Punkte und befand sich dank zahlreicher Top-Leistungen 2023 sogar im Blickfeld des deutschen Nationalteams, damals berichtete er von einem Anruf des DFB-Torwarttrainers Andreas Kronenberg. Wenig überraschend kam es daher, dass Schwäbe die Rheinländer schon vor Ende der letzten Saison darüber in Kenntnis setzte, den Verein im Abstiegsfall verlassen zu wollen.

Verübeln konnte ihm das keiner, weil außer Frage steht: Schwäbe ist für die 2. Liga zu gut und zu schade. Dazu bekam der Keeper mit einer 4,5 Millionen Euro teuren Ausstiegsklausel eigentlich auch ein schönes Preisschild, welches die Kassen füllen sollte - und selbst Ersatz hatten die Kölner bereits. Frühzeitig legten sie sich auf Top-Talent Jonas Urbig als Nummer eins fest. Der 20-Jährige wurde in der abgelaufenen Saison an Greuther Fürth verliehen und kehrte nun in die Domstadt zurück, um Schwäbe zu beerben.

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Keine Angebote für Schwäbe

Ärgerlich nur: rund zwei Monate später stangniert der anfangs gut durchdachte Plan vollkommen. Es will sich einfach kein Verein finden, der Schwäbes Klausel zahlt. „Da gibt es keinen neuen Stand“, erklärte Sportchef Thomas Kessler erst vor wenigen Tagen und schob hinterher: „Marvin ist unser Spieler, wenn sich da etwas ändern sollte, werden wir natürlich informieren.“ Falls sich allerdings nirgends mehr eine Tür öffnen sollte, müsste er tatsächlich als Back-Up hinter Urbig in die kommende Saison gehen. Ihm droht der harte Fall vom DFB-Dunstkreis auf die Ersatzbank der 2. Liga.

Hat sich Schwäbe also klassisch verzockt? So würde sich sein zeitig geäußerter Wunsch wegen der aktuellen Situation vielleicht auslegen lassen, wäre angesichts seiner sportlichen Ambitionen aber nicht ganz fair. Jedenfalls befindet sich im Trainingsalltag der Geißböcke gerade ein Torhüter-Gespann, von dem auch einige Bundesliga-Vereine nur träumen können. Das große Problem für die Kölner lautet aber: Sollten sie Schwäbe nicht loswerden, würde ihnen eine Menge Geld durch die Lappen gehen.

Schwäbe zieht im Training voll mit

Immerhin spielt Schwäbe trotz seiner verzwickten Situation nicht den Miesepeter. „Es wirkt, als habe er großen Spaß im Training“, schilderte Kessler und bestätigte, dass der Keeper Vollgas gibt. An gegenseitiger Wertschätzung mangelt es folglich nicht, wie der Sportchef auch zum Auftakt der Vorbereitung erklärte: „Marvin hat hier über zweieinhalb Jahre als Nummer eins einen sehr guten Job gemacht und war nicht umsonst im Fokus der Nationalmannschaft. Da muss man komplettes Verständnis haben, dass er sagt: ‚Wenn für mich die Tür zur Bundesliga aufgeht, möchte ich das nutzen.‘“

Ob das noch der Fall sein wird, scheint jedoch mehr als fraglich zu sein. In der Bundesliga sind alle Stammplätze in den Toren bereits vergeben. So könnte Köln am Ende auf Schwäbe sitzen bleiben - und andersrum. Während dem Verein viel Geld flöten gehen würde, ginge dem Keeper wertvolle Karriere-Zeit verloren. Die womöglich letzte Chance für beide Seiten könnte eine Lösung im Ausland darstellen.