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Ein Leben für Schalke: Mit ihm stirbt ein Stück Fußball-Geschichte

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Ein Leben für Schalke: Mit ihm stirbt ein Stück Fußball-Geschichte

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Mit ihm stirbt ein Stück Schalke

Der am Donnerstag verstorbene Willi Koslowski war nicht nur einer der besten Schalker Spieler der Klubgeschichte. Der gebürtige Gelsenkirchener verschrieb dem Verein sein ganzes Leben.
Willi Koslowski wurde wegen seiner schwarzen Haare "Der Schwatte" genannt
Willi Koslowski wurde wegen seiner schwarzen Haare "Der Schwatte" genannt
© IMAGO/Horstmüller
mhoffmann
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Der am Donnerstag verstorbene Willi Koslowski war nicht nur einer der besten Schalker Spieler der Klubgeschichte. Der gebürtige Gelsenkirchener verschrieb dem Verein sein ganzes Leben.

Der FC Schalke 04 verlor in dieser Woche nicht nur einen der besten Spieler seiner Geschichte - sondern auch einen Mann, der wie kaum ein anderer das Prinzip „Ein Leben für den Verein“ stand.

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Willi Koslowski, am Donnerstag verstorben, wurde in Gelsenkirchen geboren, fast punktgenau an dem Ort, an dem später das Parkstadion erbaut wurde. Er spielte von der Jugend an für Schalke und arbeitete bis über die Rente hinaus für seinen Herzensverein.

Und nicht nur als Mitglied der letzten Schalker Meistermannschaft von 1958 verkörperte Koslowski eine untergegangene Zeit.

Der jüngste Spieler der Meister-Mannschaft 1958

„Der Schwatte“, wie Koslowski wegen seiner pechschwarzen Haare genannt wurde, arbeitete noch als Bergmann, lernte den Beruf zwischen 1952 und 1955 in der 1997 geschlossenen Zeche Hugo im Stadtteil Buer. Parallel zu seiner Vorbereitung auf den Knappenbrief machte der Stürmer in der Schalker Jugend und auch bei den DFB-Junioren zunehmend auf sich aufmerksam. Sein Mentor bei Schalke war Klubikone Ernst Kuzorra, der für Koslowski eine Vaterfigur wurde - seinen eigenen Vater hatte er im Krieg verloren.

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In der Saison 1958 war Koslowski der jüngste Spieler der Schalker Elf, die im Finale um die Deutsche Meisterschaft auf den Hamburger SV um Uwe Seeler traf. Koslowski trug mit neun Toren in der Oberliga-Saison und drei Treffern in der Endrunde entscheidend zum Einzug bei - und auch zum 3:0-Sieg gegen den HSV, der S04 die siebte und bis heute letzte Meisterschaft bescherte.

Der meist über den rechten Flügel stürmende Koslowski bereitete die ersten beiden Tore durch Berni Klodt mit Flanken vor, Manfred Kreuz - der letzte noch lebende Spieler der damaligen Startaufstellung - sorgte für das Endergebnis.

Koslowski arbeitete bis ins hohe Alter für Schalke

Koslowski erlebte in den Jahren darauf weitere Karriere-Höhepunkte: 1959 scheiterte Schalke im Europapokal der Landesmeister erst im Halbfinale am späteren Turniersieger Real Madrid um den großen Alfrédo Di Stefano. 1962 berief ihn Bundestrainer Sepp Herberger in den Kader für die WM in Chile. 1963 schoss er das erste Schalker Bundesliga-Tor beim 2:0 am 1. Spieltag gegen den VfB Stuttgart.

Ein Streit mit der damaligen Schalker Führung führte Koslowski 1965 weg aus Gelsenkirchen und zu Rot-Weiss Essen. Nach der aktiven Karriere ging es zurück an die alte Wirkungsstätte: Er war Amateurcoach bei Schalke, diente unter anderem Klaus Fichtel und Klaus Fischer als Assistent - Schalke-Legenden der Generation nach ihm.

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Hauptberuflich war Koslowski Versandleiter bei einer Gelsenkirchener Glas- und Spiegelfabrik, die von einem Kumpel Ernst Kuzorras geführt wurde. Nach seiner Pensionierung nahm er einen Vollzeitjob bei Schalke an, füllte verschiedene Jobs auf der Geschäftsstelle und kümmerte sich hauptverantwortlich um die Post. Auf seinem Dienstwagen prangte der Schriftzug „Post vom Meister“.

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Besonderes Verhältnis zu Rudi Assauer

Koslowski diente seinem Verein bis weit übers Rentenalter hinaus: „Nur zu Hause zu sein, das wäre nichts für mich. Hier habe ich immer mit jungen Leuten zu tun, das hält jung und macht dazu noch Spaß“, erklärte Koslowski 2012 dem Lokalblatt Stadt Spiegel.

Der vierfache Familienvater - zwei seiner Töchter waren talentierte Leichtathletinnen - erinnerte sich damals auch mit Freude an die „einmalige“ Zusammenarbeit mit der 2019 verstorbenen Manager-Legende Rudi Assauer: „Er hat einem auch die Meinung gesagt, wenn er mit etwas nicht zufrieden war, aber er stand immer zu seinem Wort.“

Willi Koslowski wurde 87 Jahre alt.