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"Wenn Thomas Müller hier reinkommt, kriegt er Flashbacks": Der Aufstieg von Bayerns "Angstgegner"

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"Wenn Thomas Müller hier reinkommt, kriegt er Flashbacks": Der Aufstieg von Bayerns "Angstgegner"

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„Ronaldo will dann auch nach Kiel“

Der Aufstieg von Holstein Kiel kommt unerwartet und folgt nach einem großen Umbruch. Lewis Holtby blickt bereits in die Bundesliga-Saison, träumt von Cristiano Ronaldo und bezeichnet Kiel als „Angstgegner von Bayern.“
Holstein Kiel feiert nach dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf den ersten Bundesligaaufstieg der Vereinsgeschichte. Inklusive Adele-Klassiker in der Kabine und Bierdusche für den trainer.
Der Aufstieg von Holstein Kiel kommt unerwartet und folgt nach einem großen Umbruch. Lewis Holtby blickt bereits in die Bundesliga-Saison, träumt von Cristiano Ronaldo und bezeichnet Kiel als „Angstgegner von Bayern.“

„Bundesliga“, schrie Uwe Stöver euphorisch, als er sich aus der Menschentraube gelöst hatte. Viel mehr konnte oder wollte der Sport-Geschäftsführer von Holstein Kiel in diesem Moment nicht von sich geben. „Ich kann es doch selber noch nicht fassen“, sagte er und zündete sich in einer ruhigen Ecke hinter der Haupttribüne eine Zigarette an. Lediglich ein „überragend“ kam ihm noch über die Lippen.

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Tausende von Fans befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Rasen und feierten die Kieler Spieler, die mit dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf den Bundesliga-Aufstieg perfekt gemacht hatten. Wieder und wieder stiegen Feuerwerksraketen in die Luft. Ein Autokorso fand rund um das Stadion statt. Überall waren euphorische Menschen zu sehen.

Manch einer begleitete den Verein bereits, als der Profifußball noch weit weg schien. „Ich war schon dabei, als sie 1997 in der Oberliga Nord gegen den VfL Pinneberg spielten – vor 106 Zuschauern“, erinnerte sich schmunzelnd der Reporter Andreas Geidel, der für die Kieler Nachrichten über Holstein berichtet.

Nun ist dieser Verein ein Bundesligist – der erste in der Geschichte von Schleswig-Holstein!

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Großer Kiel-Umbruch 2023

Der Aufstieg von Kiel war vor der Saison nicht zu erahnen. Nachdem die vergangene Spielzeit auf Tabellenplatz acht abgeschlossen worden war, fand ein riesiger Umbruch statt. 16 Spieler wurden abgegeben, darunter unter anderem der Kapitän Hauke Wahl (St. Pauli), Vereinsikone Fin Bartels (Karriereende) oder der technisch starke Flügelspieler Fabian Reese (Hertha BSC).

Der Kader wurde mit 13 neuen Spielern aufgefüllt, die teilweise kaum Erfahrung im Profifußball hatten - aber voll durchstarteten. Der 19 Jahre alte Linksverteidiger Tom Rothe wurde von Borussia Dortmund ausgeliehen und entwickelte sich zum deutschen U21-Nationalspieler. Selbiges traf auf den 21-jährigen Colin Kleine-Bekel zu, der aus der eigenen 2. Mannschaft hochgezogen wurde und bis zu seiner Kreuzbandverletzung zu den besten Innenverteidigern der Liga zählte.

Rapp überrascht vom Aufstieg

Diese jungen Spieler wurden von einigen erfahrenen Kräften wie Lewis Holtby angeführt, die im Fußball schon viel erlebt haben. „Wir hatten ein gutes Gefühl, als wir den Kader zusammengestellt haben“, sagte Trainer Marcel Rapp. „Natürlich haben wir nicht damit gerechnet, dass wir am vorletzten Spieltag aufsteigen. Aber wir wussten, dass wir eine Mannschaft haben, die ordentlich performt. Wir hatten immer eine gute Trainingskultur und viele Spieler, die den nächsten Schritt machen wollen.“

Wolfgang Schwenke, der Vizepräsident und Kaufmännische Geschäftsführer von Holstein, lobte bei SPORT1 die Kaderzusammenstellung: „Es geht nicht nur darum, die besten Spieler zu finden. Man muss eine Mannschaft haben. Und das wurde hervorragend umgesetzt. Hier kämpft jeder für jeden.“ Und trotzdem: Hätte ihm vor der Saison jemand den Aufstieg prognostiziert, „hätte ich Fieber messen lassen.“ Abstiegskampf erschien ihm eher wahrscheinlich: „Wenn mir jemand gesagt hätte, wir bleiben in der Liga, wäre das für mich schon okay gewesen.“

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Holtby witzelt über Ronaldo

Holtby hatte ein Bier in der Hand, als er sich ein bisschen sammelte und den Erfolg einordnete. „Der Verein ist zweimal knapp gescheitert“, sagte er in Anspielung an die verlorenen Relegationsspiele 2018 und 2021. „Keiner hat mit uns gerechnet. Alle dachten, wir brechen irgendwann ein. Aber wir sind ein Team.“

Der 33-Jährige wünscht sich, dass die Erfolgsgeschichte weitergeht. „Ich hoffe, dass wir mit Holstein Kiel in der Liga bleiben.“ Allzu detailliert wollte er noch nicht über die Bundesliga-Planung sprechen. „Vorher werden noch zwei, drei Schlucke Bier getrunken. Dann gibt es noch eine Vorbereitung. Keine Ahnung, ich glaube, Cristiano Ronaldo will dann auch nach Kiel kommen“, witzelte er und legte scherzhaft nach: „Den einen oder anderen Top-Transfer über 50 Millionen werden wir noch machen.“

Thomas Müller könnte in Kiel „Flashbacks“ bekommen

Ronaldo dürfte zwar nicht in Kiel auftauchen, dafür aber ganz sicher Top-Gegner wie Bayer Leverkusen oder Bayern München. „Ich glaube, wir sind der Angstgegner von Bayern“, sagte Holtby grinsend. Zur Erinnerung: Im Januar 2021, als ein Schneeregen über Kiel fegte, besiegte Kiel den FC Bayern in der 2. Runde des DFB-Pokals im Elfmeterschießen.

„Ich glaube, wenn Thomas Müller hier reinkommt, kriegt er Flashbacks“, sagte Holtby und fügte gut gelaunt hinzu: „Und Harry Kane nehme ich in Manndeckung.“

Mitten in das Gespräch platzte Fortuna-Trainer Daniel Thioune hinein, nahm Holtby in den Arm und gratulierte. Holtby flüsterte ihm zu: „Ihr packt das auch.“