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"Leute komplett angewidert!" Entsetzen nach Hansa-Schande

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"Leute komplett angewidert!" Entsetzen nach Hansa-Schande

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Welche Folgen hat die Hansa-Schande?

Hansa Rostock muss den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Überschattet wird das unrühmliche Saisonfinale von schweren Ausschreitungen. Wie geht es für den Traditionsklub nun weiter?
Als Hansa Rostock kurz vor dem Abstieg aus der 2. Liga steht, drehen einige Fans durch und zünden Pyro. Der Rasen wird beschädigt, das Spiel fast eine halbe Stunde unterbrochen.
Hansa Rostock muss den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Überschattet wird das unrühmliche Saisonfinale von schweren Ausschreitungen. Wie geht es für den Traditionsklub nun weiter?

Der FC Hansa Rostock muss nach drei Jahren in der 2. Liga wieder den Gang in die Drittklassigkeit antreten. Besiegelt wurde der direkte Abstieg am letzten Spieltag mit einer 1:2-Heimpleite gegen den SC Paderborn – sowie begleitet von einmal mehr hässlichen Szenen.

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Kaum war am Sonntag die Nachspielzeit angebrochen, setzten gewaltbereite Anhänger in zwei Fan-Blöcken massiv Pyrotechnik ein und zündeten Böller sowie Raketen. Angesichts der drastischen Ausschreitungen blieb Schiedsrichter Harm Osmers keine andere Wahl, als das Spiel zu unterbrechen.

Als die Partie nach etwa 25 Minuten wieder fortgesetzt wurde, hatte sich das Stadion bereits merklich geleert, ehe der Abstieg vier Minuten später endgültig feststand. Auch außerhalb des Stadions kam es zu Krawallen, was mehrere Verletzte zur Folge hatte, die der Polizei zufolge Knalltraumata erlitten hätten.

Die Randale in Rostock seien „jetzt keine große Überraschung“, sagte Mario Basler in seinem Podcast „Basler ballert“: „Alles andere wäre eine Überraschung gewesen, wenn es ruhig geblieben wäre“, erklärte der frühere deutsche Nationalspieler, betonte aber auch: „Dass es dann so ausartet, das hätte man sich sparen können.“

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„Diese Gewalttäter sind nicht der Verein“

Was bleibt: Einmal mehr werfen einige wenige Chaoten ein schlechtes Licht auf den Verein und die größtenteils friedliche Anhängerschar. „Diese Chaoten, diese Gewalttäter sind nicht der Verein“, betonte Reporter Sönke Fröbe von der Ostsee-Zeitung im Gespräch mit SPORT1.

„Die Leute, die gegen Paderborn gezündelt haben, sind ausgepfiffen, ausgebuht worden“, fügte der Journalist hinzu. „Viele der normalen Fans sind lange vor Abpfiff gegangen. Die Leute sind komplett angewidert von diesen Menschen, die den Verein als Bühne nutzen, um ihre Gewalt auszuüben.“

Fröbe zeigte sich angesichts der Tumulte regelrecht fassungslos: „Das hat alle erschüttert, die dabei waren. Ich begleite den Verein schon relativ lange, und das waren tatsächlich die schwersten und schlimmsten Ausschreitungen im Ostseestadion seit mehreren Jahren. Das ist vollkommen eskaliert.“

Dies sei Fröbe zufolge „ein Problem, mit dem der Verein nicht allein fertig werden kann, aber sie müssen es halt angehen und sie brauchen Unterstützung aus der Politik und der eigenen Fanszene, um das einigermaßen in den Griff zu bekommen“.

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„Ein logischer Abstieg“

Keineswegs überraschend kommt für den Reporter der Absturz des Traditionsvereins: „Der Abstieg ist ein logischer Abstieg, weil auf allen Ebenen zu viele Fehler gemacht wurden – vom Aufsichtsrat über den Vorstand, die sportliche Leitung bis runter auf den Rasen. Es gab zu viele eklatante Schwächen, die am Ende zu diesem Ergebnis führen mussten.“

Fröbe macht „als einen der Hauptverantwortlichen für den sportlichen Niedergang“ den ehemaligen Sportdirektor Kristian Walter aus, von dem sich Hansa Anfang Mai mit sofortiger Wirkung getrennt hatte: „Der kam aus Dresden letzten Sommer und hat einen Kader zusammengestellt, der absolut nicht funktioniert hat. Die Mannschaft war kein richtiges Team, sie haben nicht alle an einem Strang gezogen.“

Mit Amir Shapourzadeh haben die Rostocker bereits einen neuen Sportchef gefunden, ob Trainer Mersad Selimbegovic auch in der 3. Liga bleiben darf, steht noch nicht fest.

Pieckenhagen drückt Hansa Rostock die Daumen

„Der Abstieg ist natürlich sehr, sehr traurig“, sagte der frühere Hansa-Torhüter Martin Pieckenhagen, von Januar 2019 bis April 2023 zudem Sportvorstand bei der Kogge und Vorgänger von Walter, im Gespräch mit SPORT1, richtete seinen Blick aber bereits in die Zukunft.

„Jetzt wird die Saison analysiert, was man immer tun sollte, egal auf welcher Position der Verein am Ende in der Tabelle steht“, betonte der 52-Jährige. „Man sollte aus den Dingen lernen, die man hätte besser machen können, aber auch die Dinge ansprechen, die man gut gemacht hat, und dann geht es weiter in die Planung für die neue Saison.“

Pieckenhagen drückt „dem FC Hansa, wie ich es in dieser Saison getan habe, auch weiterhin Daumen, dass sie im nächsten Jahr so weit sind, ihre Ziele zu erreichen. Wie auch immer diese dann aussehen.“

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Man sollte die „Verantwortlichen fragen, wo die Reise hingehen soll, aber im Moment ist es, glaube ich, noch zu früh, die Enttäuschung noch zu groß.