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Er hat nie aufgehört, an das Unmögliche zu glauben - Holtby endlich am Ziel seiner Träume

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Er hat nie aufgehört, an das Unmögliche zu glauben - Holtby endlich am Ziel seiner Träume

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Ein Traum wird wahr

Die Saison 2023/24 ist sowohl für Holstein Kiel als auch für Lewis Holtby eine ganz besondere. Die Kieler werden zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Bundesliga spielen und Holtby hat einen großen Anteil daran. Für den Ex-Hamburger geht ein Traum in Erfüllung.
Die Begeisterung um den Überraschungs-Aufsteiger Holstein Kiel reißt nicht ab. Auch etwas mehr als eine Woche nach dem Coup feiern Tausende von Anhängern auf den Straßen und vor dem Rathaus ihr Team.
Die Saison 2023/24 ist sowohl für Holstein Kiel als auch für Lewis Holtby eine ganz besondere. Die Kieler werden zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Bundesliga spielen und Holtby hat einen großen Anteil daran. Für den Ex-Hamburger geht ein Traum in Erfüllung.

In der Welt des Fußballs gibt es Geschichten, die einfach zu schön sind, um wahr zu sein. Eine davon schrieb Lewis Holtby am 11. Mai, als er mit Holstein Kiel den historischen Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte. Mit 33 Jahren, nach einer bewegten Karriere mit Höhen und Tiefen, hat der frühere HSV-Star endlich seinen Traum verwirklicht.

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„Ich habe mir immer gewünscht, dass ich aufsteige oder dass irgendwas Großes passiert. Jetzt ist es mit fast 34 in Erfüllung gegangen. Deswegen sollte man nie aufhören, für seine Träume zu kämpfen“, sagte Holtby mit einem breiten Lächeln im Gesicht nach dem gefeierten Aufstieg.

Eine Woche später krönte der Routinier seine starke Saison mit seinem fünften Saisontreffer beim 2:1-Sieg gegen Hannover 96. Zur Zweitligameisterschaft reichte es dennoch nicht, da auch der FC St. Pauli sein Spiel gewann. Lange traurig dürfte Holtby darüber aber nicht gewesen sein.

Das zeigten auch die Bilder einen Tag nach Saisonabschluss. Gemeinsam mit seiner Mannschaft tourte Holtby am Pfingstmontag in gleich mehreren Doppeldecker-Bussen durch die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins in Richtung Rathausplatz und ließ sich von den tausenden Fans feiern.

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Der lange Weg nach oben

Hinter Holtby liegt ein langer, oft steiniger Weg. Der Mittelfeldspieler begann seine Karriere im beschaulichen Gerderath bei Erkelenz, wo er für die örtliche Sparta spielte. Von dort führte ihn sein Weg über Borussia Mönchengladbach, Alemannia Aachen, den VfL Bochum, den 1. FSV Mainz und Schalke 04 bis in die Premier League. Überall hinterließ er Spuren, doch der ganz große Durchbruch wollte nicht gelingen.

Eine besondere Rolle in seiner Karriere spielte dabei Thomas Tuchel: In einer einjährigen Leihe bei Mainz konnte Holtby unter dem scheidenden Bayern-Trainer spielen und den Fußball von einer neuen Seite kennenlernen. Ihm gefiel die Art, wie Tuchel über den Fußball dachte, erklärte er vor einiger Zeit im Podcast Copa TS.

Letztlich war Holtby in Mainz sogar so erfolgreich, dass er Teil der legendären „Bruchweg-Boys“ wurde. Mit André Schürrle und Ádám Szalai sorgte er für Furore und wurde sogar in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Für die DFB-Elf bestritt er insgesamt drei Spiele.

2013 wechselte Holtby dann zu Tottenham Hotspur. Sein Vater ist Engländer und der Wechsel ins Mutterland des Fußballs war ein lang gehegter Traum. Doch auch hier erlebte Holtby Höhen und Tiefen.

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Er spielte später noch für den FC Fulham und kehrte dann nach Deutschland zurück, um sich dem Hamburger SV anzuschließen.

Beim HSV „die beste Zeit“

Ganze fünf Jahre verbrachte der Mittelfeldspieler in der Hansestadt. 2019, ein Jahr nach dem HSV-Abstieg, ließen die Rothosen den heute 33-Jährigen fallen. Immer noch sehen ihn viele Kritiker als Gesicht des Hamburger Absturzes in die 2. Bundesliga.

Bei SPORT1 wollte er sich diesen Vorwurf nicht gefallen lassen. „Die Abstiegssaison war von der Quote die beste, die ich hatte, wir sind aber als Team abgestiegen. Ich war nicht das Gesicht des HSV-Abstiegs“, erklärte er im Sommer 2021.

„Es war trotz des Ärgers die beste Zeit“, sagte Holtby über seine Station beim HSV. Er habe viel gelernt und sei beeindruckt von den Hamburger Fans gewesen: „Dieser Verein ist der Wahnsinn“. Zudem lernte er seine heutige Ehefrau und Mutter seiner zwei Kinder im Volksparkstadion kennen.

Nach einer zweijährigen Station beim englischen Zweitligisten Blackburn Rovers kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Sein Wechsel zu Holstein Kiel im Jahr 2021 markierte einen Wendepunkt.

Große Chance in Kiel

Die Störche aus dem hohen Norden boten Holtby die Chance, sich neu zu erfinden. Aus dem offensiven Mittelfeldspieler, bekannt für seine Dribblings und Kreativität, wurde ein hart arbeitender Teamspieler, der in der Defensive ebenso überzeugte wie im Angriff.

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In der Saison 2023/24 war Holtby das Herzstück der Kieler Mannschaft, und das als ältester Spieler des Kaders. Mit fünf Toren und zehn Vorlagen zeigte er aber, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

Seine Leistungen auf dem Platz waren in der gesamten Saison geprägt von taktischem Verständnis, unermüdlichem Einsatz und einem unerschütterlichen Willen.

Besonders in den entscheidenden Momenten war der Ex-Hamburger zur Stelle. Das Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf, das die Kieler mit 1:0 gewannen, wurde durch ein Kopfballtor von Holtby entschieden – eine Seltenheit für den 1,76 Meter großen Mittelfeldspieler.

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Und es kam, wie es kommen musste. Ausgerechnet das Rückspiel gegen die Düsseldorfer war es, das den Aufstieg besiegelte. Nach einem nervenaufreibenden 1:1-Unentschieden gegen die Fortuna brach in der Ostseestadt grenzenloser Jubel aus. Beim Saisonabschluss gegen Hannover traf er übrigens ebenfalls per Kopf.

Für Holtby ging durch den Aufstieg ein Traum in Erfüllung, gleichzeitig war er das Symbol dieser Euphorie. Der 11. Mai 2024 wird in Kiel wohl für immer unvergessen bleiben, denn dieser Tag besiegelte die erstmalige Bundesliga-Teilnahme der Störche. Nie zuvor spielte ein Verein aus Schleswig-Holstein in der höchsten deutschen Spielklasse.

Ein Märchen geht weiter

In einer Zeit, in der viele Spieler ihre Karriere früh beenden oder in exotische Ligen wechseln, zeigt Holtby, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen – und dass es nie zu spät ist, diese zu verwirklichen.

Die Kieler und ihre Fans können sich auf spannende Zeiten freuen, angeführt von einem Mann, der niemals aufgehört hat, an das Unmögliche zu glauben.

Denn: Für Holstein Kiel beginnt nun ein neues Kapitel in der Bundesliga, und Lewis Holtby wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Sein Vertrag läuft noch bis 2025 und mit seiner Erfahrung und seinem Kampfgeist ist er bestens gerüstet, um auch in der höchsten deutschen Spielklasse zu bestehen.

Nach einem baldigen Ende in der Hafenstadt sieht es jedenfalls nicht aus. „Ich hab noch so viel Bock und noch so viel Feuer, zu kicken, dass ich gar nicht an das Ende denke. Wenn ich das tun würde, dann wär ich jetzt traurig“, verkündete Holtby bei Copa TS. Er ergänzte: „Ich will das einfach noch genießen.“