Einen Tag nach der Posse beim Topspiel zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV musste am Sonntagnachmittag auch die Partie zwischen Hannover 96 und Hansa Rostock unterbrochen werden. Nach zwölf Minuten waren fortlaufend immer wieder Tennisbälle von den Tribünen auf das Spielfeld geflogen. Schiedsrichter Alexander Sather pfiff die Partie in Folge mehrmals wieder an, doch die Fans warfen mit kurzen Pausen immer wieder neue gelbe Filzkugeln.
Wegen Tennisbällen: Auch Hannover gegen Rostock unterbrochen
Deshalb bat der Referee in der 24. Minute beide Teams in die Kabine, Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler hatte vorher vergebens versucht, die eigenen Fans zu beruhigen. Nach acht Minuten setzte Sather die Partie wieder fort, musste aber wegen weiter geworfener Tennisbälle noch mehrfach unterbrechen. Schon in den vergangenen Wochen hatten Fans in sämtlichen Bundesliga-Stadien durch das Werfen von Schokoladentalern, Flummis und Tennisbällen immer wieder für Unterbrechungen gesorgt.
Die Anhänger protestieren damit gegen die Kommerzialisierung und die jüngsten Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) über die Zusammenarbeit mit einem Investor. In Hannover hatte die Entscheidung für einen Investoren-Einstieg im deutschen Profifußball ein besonderes Echo hervorgerufen. Geschäftsführer Martin Kind hatte mutmaßlich entgegen der Anweisung seines Vereins zugestimmt. Ohne diese Stimme wäre das Ergebnis gekippt.