Die wiederholten Ausschreitungen durch gewaltbereite Fans des Fußball-Zweitligisten Hansa Rostock haben nun auch die Politik auf den Plan gerufen. Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern kündigte Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt „mit aller Konsequenz“ an, „wir können und werden nicht zur Tagesordnung übergehen“, sagte Sportministerin Stefanie Drese (SPD) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in Schwerin.
Folgen für Hansa nach Krawallen
In diesem Zusammenhang nahmen Drese und Innenminister Christian Pegel (SPD) auch und vor allem den Klub in die Pflicht. "Alle Beteiligten des Vereins" müssten sich nun "sehr klar von diesen vermeintlichen Fangruppen distanzieren", teilten sie mit, das schließe die "friedliche Fanszene", den Vorstand und den Aufsichtsrat mit ein: "Der FC Hansa spielt in der Rückrunde auf Bewährung. Es zählen auf und neben dem Platz nur noch Ergebnisse."
Hansas Vorstandschef Robert Marien hatte nach den Ausschreitungen im Rahmen des Spiels beim SC Paderborn (0:3) bereits "klare Konsequenzen" und Stadionverbote angekündigt, dies begrüßte die Landesregierung nun ausdrücklich. Das Bekenntnis müsse aber "gemeinsam getragen und durchgesetzt" werden: "Der Schaden für Verein, Stadt und Land ist riesengroß. Das Image des Vereins befindet sich auf einen besorgniserregenden Tiefpunkt."
Bei der Aufarbeitung der Vorfälle werde die Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern „die Polizei in Nordrhein-Westfalen umfangreich bei den Ermittlungsmaßnahmen unterstützen“, sagte Pegel. In Paderborn waren Leuchtraketen auf den Rasen geflogen, weite Teile des Gästeblocks verwüstet und Menschen verletzt worden.