Der Traum vom Aufstieg der St. Paulianer in die Bundesliga steht unmittelbar mit dem Namen Fabian Hürzeler in Verbindung. Der Coach des Zweitliga-Tabellenführers hat den Trainerposten erst im Dezember 2022 übernommen, beim Kiez-Klub aber eine sensationelle Serie hingelegt.
Hürzeler bricht nächsten Rekord
In seinen ersten 29 Pflichtspielen als St. Pauli-Coach holte er mit dem zuvor unter Timo Schultz kriselnden Verein 67 Punkte. Dies war zuvor noch keinem Trainer in der Geschichte der 2. Bundesliga gelungen.
Der Aufschwung erscheint umso märchenhafter, wenn man bedenkt, dass St. Pauli zum Zeitpunkt der Hürzeler-Übernahme auf Tabellenplatz 15 stand. Der 30-Jährige gewann jedoch direkt die ersten zehn Zweitliga-Spiele in Serie und stellte schon damit seinen ersten Rekord auf, indem er die Bestmarke von Hans-Dieter Tippenhauer (1979 mit Bielefeld) und Jürgen Wähling (1986 mit Hannover 96) übertraf.
Glatzel schwärmt von Hürzeler: „Sein Weg ist beachtlich“
Diese Trainerleistung des in der USA geborenen Deutsch-Schweizers hat sich beim großen Erzrivalen herumgesprochen.
„Hürzelers Weg ist beachtlich. Er hat im jungen Alter seine aktive Fußballkarriere beendet und dann hat er sich recht schnell gut als Trainer zurechtgefunden. Das ist schon ein sehr besonderer Weg“, lobte HSV-Stürmer Robert Glatzel bei SPORT1.
Eine typische St. Pauli-HSV-Antipathie pflegen Hürzeler und Glatzel aber ohnehin nicht. Im Gegenteil: „Wir kennen uns schon sehr lange, haben zusammen gespielt“, erläuterte der HSV-Torjäger. Beide verbindet ihre gemeinsame Zeit beim TSV 1860 in der Saison 2014/15.
Hamburger Aufstiegskampf stellt Kollegialität auf die Probe
Demnach gönnt Glatzel seinem Ex-Kollegen auch die aktuellen Erfolge. „Es freut mich persönlich für ihn, dass seine erste Profistation als Trainer so erfolgreich ist. Viel Ahnung von Fußball und ein Auge dafür auch als Spieler hatte er schon immer“, hob er die Kompetenz des jungen Trainers hervor.
Ob Glatzel dem Pauli-Coach jedoch auch den Aufstieg gönnt, sei mal dahingestellt. Immerhin kämpft der HSV seit Jahren erbittert um die Rückkehr ins Oberhaus und möchte sicher nicht dem Stadt-Rivalen den Vortritt lassen.
Beide hätten jedoch sicherlich nichts dagegen, sich in der kommenden Saison in der Bundesliga gegenüberzustehen.