Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat seinem neuen Trainer Daniel Scherning durch einen Befreiungsschlag einen Einstand nach Maß beschert und das Tabellenende verlassen.
Absurdes Finale in Braunschweig
Im ersten Spiel unter der Regie des Ostwestfalen feierten die zuvor neunmal in Serie sieglosen Löwen das Niedersachsen-Derby gegen Schernings Ex-Klub VfL Osnabrück in Überzahl ein glückliches 3:2 (1:1) und gaben die Rote Laterne des Schlusslichts an den seit nunmehr sechs Runden auf einen Erfolg wartenden Aufsteiger weiter.
Bicakcic versetzt Braunschweig in Ekstase
Der texanische Neuzugang Johan Gomez (11.), Anton Donkor (71.) und Ermin Bicakcic 3:2 (90.+8) trafen für die Eintracht. Dagegen avancierte bei den Gästen Mikael Cuisance (61.) nach seinem Ausgleich per Foulelfmeter (45.+4) durch seine Gelb-Rote Karte (61./unsportliches Verhalten) zur tragischen Figur. Danach gelang dem VfL durch Erik Engelhardt (87.. Handelfmeter) zwar nochmals der Ausgleich, doch Bicakcic erlöste die Gastgeber.
Der Treffer von Matchwinner Bicakcic wurde vom Schiedsrichtergespann mithilfe des VAR über fünf Minuten lang gecheckt. Die Anspannung war allen Akteuren deutlich anzumerken, war dem Treffer eine Abseitsstellung vorausgegangen? Schiedsrichter Florian Lechner erkannte das Tor an und Braunschweig durfte jubeln!
Osnabrück ätzt gegen Schiedsrichtergespann
Das der Siegtreffer in der achten Minute der Nachspielzeit fiel machte den Gästen aus Osnabrück schwer zu schaffen. Auf X (ehemals Twitter) stellte der Verein die lange Nachspielzeit in Frage: „Der VfL kriegt in letzter Sekunde wieder einen Treffer und verliert hier. 90+ so lange bis der Gegner trifft.“
Die Eintracht legte nach zuletzt vier Spielen in ihrem Stadion an der Hamburger Straße (zwei Punkte) entschlossen los. Nach seiner Führung allerdings zog sich der Ex-Meister zurück und überließ den Gästen die Initiative. Das Team von VfL-Coach Tobias Schweinsteiger konnte aus seinen hohen Ballbesitzanteilen aber bis zum glücklichen Ausgleich nach einem Foul von Braunschweigs Torhüter Ron-Thorben Hoffmann an Florian Kleinhansl keine nennenswerten Chancen kreieren.
Im zweiten Durchgang gewann das Kellerderby an Intensität. So umkämpft das Mittelfeld dabei war, so sehr aber blieben Torgelegenheiten auf beiden Seiten Mangelware. Nach Cuisances Platzverweis bemühten sich die Platzherren zwar um mehr Zug zum Osnabrücker Tor, doch die auswärts noch sieglosen Lila-Weißen verteidigten zunächst geschickt. Donkor allerdings nutzte eine der wenigen Lücken ins Osnabrücks Abwehr. Nach Engelhardts Ausgleich nach einem Donkor-Handspiel leistete sich Osnabrücks Defensive bei Bicakcics Treffer erneut eine Unaufmerksamkeit.