Am Mittwoch reagierte Schalke 04 auf den schwachen Saisonstart in der 2. Bundesliga und entließ Trainer Thomas Reis. Besserung blieb im folgenden Spiel unter Interimscoach Matthias Kreutzer aus, Schalke verlor am Freitag 1:3 beim SC Paderborn. Nach acht Spielen stehen die Königsblauen mit nur sieben Punkten auf Platz 16. Stand jetzt droht sogar der freie Fall in die dritte Liga – wie es in der vergangenen Saison Arminia Bielefeld passiert ist - statt der anvisierte Wiederaufstieg ins Oberhaus.
Fliegt jetzt auch Knäbel?
Aufgrund der prekären Situation könnte bald auch Sportvorstand Peter Knäbel seinen Job los sein. Aufsichtsratschef Axel Hefer widersprach zwar Gerüchten über eine beschlossene Ablösung von Knäbel, ließ allerdings auch klare eine Rückendeckung aus. „Das ist ein Thema, das wir in Ruhe angehen werden, sobald die akuten Herausforderungen gelöst sind“, sagte der 46-Jährige der dpa: „Wenn der neue Trainer und der neue CEO da sind, müssen wir in Ruhe analysieren, woran es gelegen hat und welche Dinge wir insbesondere im Sport noch anpassen müssen.“
Nach SPORT1-Informationen sind im mächtigen Aufsichtsrat mittlerweile viele Mitglieder von Knäbel abgerückt. Sein Vertrag läuft 2024 aus. Gespräche über eine Verlängerung sind seit einigen Wochen auf Eis gelegt. Eine Weiterbeschäftigung gilt quasi als ausgeschlossen.
Nach der Pleite in Paderborn hatte Knäbel die Mannschaft mit markigen Worten angezählt: „Die Situation ist höchstgefährlich. Wir können uns die ganze Zeit erzählen, wie gut diese Mannschaft ist, wie viel Qualität die Spieler haben. Aber am Ende zählt: Was machen sie mit dem Trikot des Vereins, der sie bezahlt? Und das war eindeutig zu wenig.“
Dieses Urteil könnte auch bald über Knäbel gefällt werden. Wie wenig Vertrauen und Einfluss er noch genießt, verdeutlicht auch die Tatsache, dass der Aufsichtsrat sich bei der Suche nach dem neuen Trainer einbringt.
Neuer Schalke-CEO steht fest
Eine Entscheidung in der Trainerfrage und der Personalie Knäbel wird es zeitnah geben. Kreutzer soll das Team auch noch am Sonntag gegen Hertha BSC betreuen, dann soll ein Nachfolger feststehen.
Hefer konnte am Sonntag immerhin verkünden, dass der Klub bereits einen neuen CEO gefunden „und eine Einigung erzielt“ hat. Der Nachfolger von Bernd Schröder werde „zeitnah in der Länderspielpause vorgestellt“.
Den neuen starken Mann auf Schalke erwartet angesichts der sportlichen wie auch finanziell brenzligen Situation eine Mammutaufgabe. Drei Jahre 2. Liga könne sich der Klub erlauben, sagte Hefer. Sollte der Wiederaufstieg in dieser Zeit nicht klappen, werde das „natürlich Auswirkungen haben“. Kleiner Hoffnungsschimmer: Im Winter seien „Nachkäufe“ möglich.