Am Donnerstag endete eine ungewöhnliche juristische Auseinandersetzung zwischen Marit Scholz, der Pressesprecherin von Hansa Rostock und dem Sportjournalisten Sönke Fröbe.
Drohungen nach T-Shirt-Eklat
Die Rostocker Staatsanwaltschaft verdonnerte Scholz zu einer Strafe von 5.000 Euro, wobei sie 2.500 Euro an Fröbe („Schadenswiedergutmachung“) und weitere 2.500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung (Kreisdiakonisches Werk Greifswald e.V.) zahlen muss.
Auslöser ist eine Pressekonferenz im Mai dieses Jahres nach dem 2:1-Sieg von Hansa Rostock gegen Eintracht Braunschweig. Nach dem letzten Ligaspiel der Saison hatte Scholz die PK in einem T-Shirt mit der Aufschrift „FCK SFR“ moderiert.
„Hat mich völlig unerwartet getroffen“
In der Folge hatte Fröbe, der als Redakteur bei der Ostsee Zeitung tätig ist, Anzeige erstattet, da er den Aufdruck als eine Beleidigung gegen sich interpretierte. „SFR“ stünde demnach für seinen Namen, die Abkürzung „FCK“ für den Begriff „Fuck“ ist geläufig und findet als Schriftzug regelmäßig Verwendung.
„Die T-Shirt-Aktion bei der Pressekonferenz hat mich im Mai völlig unerwartet getroffen“, sagt Fröbe bei SPORT1. Zumal an dem Tag allgemeine Jubelstimmung herrschte, weil Hansa durch einen tollen Endspurt den Klassenerhalt geschafft hatte.
Der Journalist ist für Hansa schon länger ein rotes Tuch. Im Herbst 2021 wurde ihm wegen angeblich falscher Berichterstattung die Akkreditierung entzogen, was das Landgericht Rostock kurze Zeit später per einstweiliger Verfügung rückgängig machte.
Fröbe erhält Drohungen
„Meine Zusammenarbeit mit dem Verein hatte sich bis zu diesem Tag (als besagte PK stattfand, Anm. d. Red.) wieder verbessert. Diese Zuspitzung kann ich mir nicht erklären“, blick Fröbe zurück.
Nach dem Beschluss der Staatsanwaltschaft soll nun Gras über die Sache wachsen. Im Heimspiel gegen Hertha BSC am 5. November wird er nach seinem Urlaub wieder seinen Platz auf der Pressetribüne einnehmen.
Es bleibt zu hoffen, dass Sönke Fröbe dann wieder ungestört seiner Arbeit nachgehen kann.