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Schalke: Trainer-Legende Neururer schimpft "An Dummheit nicht mehr zu überbieten!"

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Schalke: Trainer-Legende Neururer schimpft "An Dummheit nicht mehr zu überbieten!"

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„Die Mannschaft lacht sich tot”

Peter Neururer trainierte einst Thomas Reis beim VfL Bochum. Nach Schalkes Trennung von Reis lässt Neururer im SPORT1-Interview kein gutes Haar an Peter Knäbel. Zudem verteidigt er den suspendierten Timo Baumgartl.
Ohne CEO, Sportvorstand und Trainer, dazu Tabellenplatz 16 in Liga 2. Schalke droht der Super-GAU.
Peter Neururer trainierte einst Thomas Reis beim VfL Bochum. Nach Schalkes Trennung von Reis lässt Neururer im SPORT1-Interview kein gutes Haar an Peter Knäbel. Zudem verteidigt er den suspendierten Timo Baumgartl.

Mit dem Aus von Trainer Thomas Reis hat der FC Schalke 04 für einen Knall gesorgt. Peter Neururer, der in der Saison 1989/1990 Schalke-Trainer war und Reis zwischen 2001 und 2003 als Spieler beim VfL Bochum betreute, ist im SPORT1-Interview außer sich.

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Der Kult-Trainer rechnet mit den Verantwortlichen ab und spricht dabei auch über die Suspendierung von Schalkes Abwehrspieler Timo Baumgartl.

Neururer rechnet mit Schalke-Bossen ab

SPORT1: Herr Neururer, was sagen Sie zum Aus von Thomas Reis bei Schalke 04?

Peter Neururer: Natürlich war ich schockiert, aber auch nicht wirklich überrascht. In den vergangenen Wochen haben sich intern einige Dinge abgespielt, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Das hat aber nichts mit Reisi (Thomas Reis, d. Red.) zu tun, sondern mit der Führung des Klubs. Der Zeitpunkt hat mich überrascht, es ist an Dummheit nicht mehr zu überbieten. Das ist eigentlich nicht Schalke, aber die Personen, die den Verein gerade nach außen hin präsentieren, zu denen passt das.

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SPORT1: Ein deutlicher Seitenhieb in Richtung Peter Knäbel.

Neururer: Damit meine ich Peter Knäbel. Wenn ich den Trainer entlasse und Fragen von Journalisten in der PK mit ‚Dazu sage ich nichts‘ abbügle, dann sagt das alles aus. Knäbel gibt ein ganz schlechtes Bild nach außen ab, das hat mit Schalke nichts zu tun. Genauso wie Sportdirektor Hechelmann, der nach dem Pauli-Spiel sagte, man stehe zu 100 Prozent zum Trainer. Wenn das 100 Prozent sind, dann weiß ich, warum man zu 100 Prozent nicht wieder aufsteigt.

„Thomas Reis war genau der richtige Trainer auf Schalke“

SPORT1: Droht jetzt der Super-GAU?

Neururer: Natürlich droht der, denn der Verein ist gerade führungslos. Der Klub hat mit Knäbel einen Sportvorstand, der eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass er etwas überfordert ist. Und das Wort vom Sportdirektor Hechelmann zählt in der Öffentlichkeit nach Bekenntnis zu Reisi nach dem Pauli-Spiel gar nichts mehr. Als Grund für die Trennung wurde angeführt, es sei „menschlich und inhaltlich festgefahren“, es müssen also Dinge vorgefallen sein, von denen wir alle nichts wissen. Wenn etwas festgefahren ist, dann muss es ein Prozess sein. Besser kann man Unfähigkeit nicht demonstrieren.

SPORT1: Wie bewerten Sie die Zeit von Reis?

Neururer: Thomas Reis war genau der richtige Trainer auf Schalke, er hat den Abstieg sensationell moderiert. Und er hat auch noch eine Euphorie ausgelöst. Das hat es auf Schalke noch nie gegeben. Alle waren voll des Lobes über Thomas Reis. Die Bosse meinten zu Beginn der Saison, dass dieses Team wachsen müsse. Und dieses Wachstum hört nach sieben Spieltagen auf. Natürlich gab es katastrophale Spiele, aber nicht nur und im Pokal ist Schalke immerhin weitergekommen. Es fing schon am Anfang der Saison an.

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SPORT1: Was meinen Sie?

Neururer: Als bei der Wahl des neuen Hauptsponsors der CEO beurlaubt wurde und bis heute noch kein Nachfolger gefunden werden konnte. Knäbels Vertrag läuft aus und das weiß jeder da draußen. Die Mannschaft lacht sich tot, hat ein Alibi nach dem anderen. Und Schuld hat am Ende immer der Trainer?

Baumgartl-Suspendierung? „Ganz klare Führungsschwäche“

SPORT1: Was ist Ihre Meinung zur Suspendierung von Timo Baumgartl nach seinem Interview-Eklat?

Neururer: Das mit Baumgartl ist für mich ganz klar Führungsschwäche. Meine Spieler durften immer eine klare Meinung haben, so wie es Baumgartl gemacht hat, ist es im Sinne des Ehrenkodex nicht möglich. Er hat mit keinem Wort den Trainer diskreditiert. Ich hätte ihn mit dem Sportvorstand / Sportdirektor zu mir in die Kabine geholt und hätte ihn gefragt, wie hoch die Geldstrafe sein soll.

SPORT1: So einfach war es offenbar für die aktuellen Verantwortlichen von S04 nicht. Hat man sich da selbst geschwächt?

Neururer: Baumgartl war ein Leistungsträger der Mannschaft. Was nützt mir eine Sanktion für einen Spieler, wenn dadurch das Team geschwächt wird? Und in der öffentlichen Darstellung ist es einfach eine Katastrophe. Und falls die Frage kommen sollte: Ich würde es nicht machen bei Schalke. Nicht unter Knäbel und Co.

SPORT1: Nervt es Sie eigentlich, dass immer die Geschichte rausgekramt wird, als Sie mit Ihrem Porsche vorgefahren sind, wenn irgendwo ein Trainer entlassen wird?

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Neururer: Ich bin doch mittlerweile auch schon ein Kandidat für die Präsidentschaft in den USA und bin vor dem Kanzleramt mit einem Wagen vorgefahren, den ich übrigens gar nicht mehr fahre. Ich kann darüber nur schmunzeln. Wenn diese Schwachmaten daran Spaß haben, sollen sie es weiter rausposaunen.