Ein 17 Jahre altes Supertalent hat dem 1. FC Nürnberg bei dessen Heimpremiere in der 2. Fußball-Bundesliga einen Punkt gerettet. Can Yilmaz Uzun gelang beim 2:2 (0:2) gegen Hannover 96 zunächst der Anschlusstreffer, in der Nachspielzeit verwandelte der bisherige U19-Spieler nach langer Videoüberprüfung durch Schiedsrichter Patrick Arlt nervenstark auch noch einen Foulelfmeter (90.+2).
Hannover-Wut: “Das ist Wahnsinn“
Der späte Treffer fiel ganz zum Leidwesen von 96-Keeper Ron-Robert Zieler: „Das ist Wahnsinn, dass der Schiedsrichter sich das viermal anschaut. Man sieht ganz klar, dass der Nürnberger unserem Spieler auf den Fuß tritt und den Elfmeter haben will. Das ist mir einfach zu billig.“
Auch Hannover-Coach Stefan Leitl zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: „Puh ... da tu ich mich schwer. Im ersten Moment haben wir gedacht, das kann man geben. Aber das darf nicht passieren. Diese Entscheidung darf so nicht getroffen werden. Wozu soll ich aber Energie verschwenden, wenn ich es eh nicht ändern kann?“
Dabei forderte Leitl klare Anpassung in der Verwendung des VAR: „Wenn die technischen Hilfsmittel da sind, sollten sie auch richtig genutzt werden.“
Und auch Doppeltorschütze Cedric Teuchert war kaum mehr im Zaum zu halten: „Man sieht ganz klar, dass der Gegner den Kontakt sucht. Der Schiri hat vielleicht ein bisschen den Überblick verloren.“
Nürnberg früh in Rückstand durch zwei Elfmeter
Der frühere Nürnberger Teuchert hatte den Club, der das erste Saisonspiel 0:2 bei Hansa Rostock verloren hatte, mit zwei verwandelten Elfmetern früh in Rückstand gebracht.
Erst traf er nach einem Foul von Johannes Geis an Nicolo Tresoldi (8.), eine Viertelstunde später nach einer Attacke von Verteidiger James Lawrence an ihm selbst (23.). Die Führung war etwas schmeichelhaft für Hannover, das am ersten Spieltag gegen die SV Elversberg ebenfalls 2:2 gespielt hatte.
Die Gastgeber wurden erwartungsgemäß mit Pfiffen in die Pause geschickt, belohnten sich in der zweiten Halbzeit aber für ihre Leistungssteigerung. Nachdem Louis Schaub aus wenigen Metern statt ins leere Nürnberger Tor nur den Pfosten getroffen hatte (53.), kam der Club immer besser ins Spiel, der aus der U19 hochgezogene 17 Jahre alte Uzun erzielte prompt seinen ersten Profitreffer.
Und nervenstark dann sogar noch seinen zweiten. Bereits vor dem Spiel hatte es Ärger um eine geplante Fan-Choreo der 96-Gästefans gegeben.