Hertha BSC startet das Projekt Wiederaufstieg mit einem Rückschlag! Der Hauptstadtklub, der erstmals seit der Spielzeit 2012/13 wieder im deutschen Unterhaus antritt, handelt sich beim Auswärtsspiel gegen Fortuna Düsseldorf eine 0:1-Niederlage ein.
Hertha-Fehlstart beim Neuanfang
Für die Gastgeber erzielte Daniel Ginczek in einer zunächst ereignislosen Partie den goldenen Treffer des Tages (51.). Weil die Rheinländer schon in der Rückrunde der vergangenen Saison zu den besten Teams der Liga zählten, gehört die eingespielte Truppe von Daniel Thioune zum erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten.
„Es war ein schwieriges Spiel“, stellte Ginczek am SPORT1-Mikrofon fest und fügte hinzu: „Klar war es ein guter Start, aber es ist auch längst noch nicht alles perfekt. Hertha hatte uns auch gut analysiert und war im Umschaltspiel brutal gefährlich.“
Im Gegensatz dazu war der runderneuerten Mannschaft von Hertha-Trainer Pal Dardai anzumerken, dass es einige Zeit brauchen wird, bis wichtige Mechanismen eingespielt sind. Über weite Strecken der Begegnung strahlte der Bundesliga-Absteiger kaum Torgefahr aus.
„Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Am Ende war es aber eine gute Lehrstunde für uns. Jetzt wissen wir, was uns in der 2. Liga erwartet“, meinte Dardai nach dem Schlusspfiff.
Viel Leerlauf im ersten Durchgang
40.066 Zuschauer sahen eine sehr zerfahrene erste Halbzeit, in der beide Teams zunächst um Spielkontrolle bemüht waren, aber nur äußerst selten in den gegnerischen Strafräumen auftauchten.
Erst nach einer halben Stunde keimte erstmals Gefahr auf, als Hertha-Torjäger Florian Niederlechner von Fabian Reese am linken Fünfereck freigespielt wurde und schnell den Abschluss suchte. Doch im letzten Moment schmiss sich André Hoffmann aufopferungsvoll in die Schussbahn und blockte die Kugel entscheidend ab.
Auf der Gegenseite verbuchte Ao Tanaka die einzige nennenswerte Aktion. Außerhalb des Sechzehners klärte Torhüter Oliver Christensen einen Ball, der fast an der Mittellinie beim Japaner landete. Tanaka wollte die Situation sofort nutzen, verfehlte den leeren Kasten mit seinem Distanzschuss jedoch deutlich (40.).
Fortuna-Führung durch Ginczek
Nach dem Seitenwechsel agierte die Fortuna einen Tick mutiger - und belohnte sich prompt.
Shinta Appelkamp bediente Matthias Zimmermann auf der rechten Außenbahn, der das Leder anschließend hoch an den ersten Pfosten flankte. Dort verloren Marc Oliver Kempf und Toni Leistner Ginczek aus den Augen, der aus sieben Metern ins lange Eck köpfte (51.). Es war der erste Ball, der auf das Tor von Christensen flog. Dieser Führungstreffer sei ein „Brustlöser“ gewesen, sagte der Torschütze im Nachhinein.
Plötzlich nahm das Spiel Fahrt auf, denn die Gäste kamen fast im Gegenzug zum Ausgleich. Zunächst scheiterte Marco Richter aus rund 16 Metern an Florian Kastenmeier. Dann feuerte Marton Dardai einen vielversprechenden Nachschuss auf das Fortuna-Gehäuse, doch Zimmermann stellte seinen Oberschenkel rechtzeitig dazwischen (56.).
Auch Reese schnupperte wenig später am Torerfolg. Der 25-Jährige drang mit viel Tempo von links in den Sechzehner ein und visierte das lange Eck an. Kastenmeier machte sich lang und verhinderte den Einschlag (66.).
In der Schlussphase verpasste es die Fortuna wiederum mehrfach, gegen eine nicht immer sattelfeste Hertha-Abwehr für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Die Berliner, bei denen am Ende die drei Brüder Marton, Palko und Bence Dardai gemeinsam auf dem Feld standen, kamen dagegen nicht mehr vor das gegnerische Tor.